Die Libysche Wüste ist eine der trockensten Regionen der Erde. Sie ist ein kleiner Teil der Sahara, aber kulturhistorisch ihr Herz. Die Libysche Wüste erstreckt sich über Ägypten, Libyen, Sudan und den Nordosten des Tschad.
Das Gesicht dieser Landschaft wird von Kiesebenen und geheimnisvollen Seen geprägt. Inmitten dieser grenzenlosen Einöde liegt die Mutter allen Wassers, der dunkelblaue Umm al-Maa. Dunkelblau und im goldenen Abendlicht übt er eine zauberhafte Faszination aus, während am Ufer im grünen Schilfgras der Wind spielt. An den Palmen funkeln die rotbraunen Datteln, ein Idyll, umgeben von einer absolut lebensfeindlichen Wüste. Ein Wunder, das man kaum begreifen kann.
Dünen in der Libyschen Wüste: Welt der Wunder
Wie auch? Da fährt man stundenlang mit einem Geländewagen durch das Sandmeer, Düne rauf, Düne runter. Hin und wieder bleibt der Wagen im Sand stecken und muss angeschoben werden. Dann freut man sich, wenn die Sonne sinkt und die Abendkühle etwas Erleichterung bringt. Und dann, urplötzlich, hinter einer der vielen Dünen taucht ein See, umgeben von Palmen, am Horizont auf. Man ist nur noch von einem Wunsch erfüllt: In diesen See hineinspringen und sich wohlfühlen.
Rätselhafte Natur der Wüstenlandschaft
Aber dieser Umm al-Maa ist nicht das einzige wässrige Naturwunder in der libyschen Wüste. Die Mandara-Seen im Sandmeer Idhaan Ubaari gehören zu den größten und schönsten Naturschätzen, die Libyen zu bieten hat. Niemand weiß so genau, wie viele Seen das eigentlich sind. Vielleicht zehn, vielleicht auch fünfzehn, da ist sich niemand wirklich sicher. Einige trocknen gerne schon mal aus und füllen sich, wie von Geisterhand, urplötzlich wieder mit Wasser. Man vermutet, dass das etwas mit dem schwankenden Grundwasserspiegel zu tun haben könnte.
Eine der einleuchtendsten Erklärungen ist die Vermutung, dass es sich um Überreste des riesigen Sees im Norden von Afrika handelt, der vor 200.000 und vor 400.000 Jahren hier das Saharabecken beherrscht hat. Einer Theorie zufolge rieselt zwar immer wieder Sand in den See. Durch regelmäßig Einbrüche würden jedoch immer wieder Hohlräume entstehen, die die jeweiligen Gewässer wieder vertiefen.