Weite Steppenlandschaften, beeindruckende Tiere, unberührte Naturwelten: Die Regionen Afrikas bieten die perfekte Kulisse für unvergessliche Urlaubserlebnisse. Doch vor einer Reise in Länder wie Kenia, Namibia oder Südafrika bedarf es einiger Vorbereitungen. Da die medizinische Versorgung in afrikanischen Ländern nicht mit europäischen Standards vergleichbar, sollten Urlauber vor einer Afrika-Reise sich von einem Reisemediziner oder einem Hausarzt mit Zusatzausbildung beraten lassen. Impfungen sind für Afrikareisende zwar grundsätzlich nicht vorgeschrieben, dennoch gibt es ein Reihe wichtiger Impfempfehlungen.
Medikamente zur Malaria-Prophylaxe
Ein Malariarisiko besteht in nahezu allen afrikanischen Ländern, deshalb ist eine Malaria-Prophylaxe dringend empfehlenswert. Die Tropenkrankheit wird durch Anopheles-Mücken übertragen. Bleibt eine Malariaerkrankung unbehandelt, kann sie zu schweren Komplikationen und zum Tod führen. Eine Malaria-Impfung gibt es bisher nicht, dennoch kann der Arzt Tabletten als Vorbeugung verordnen. Die Expositionsprophylaxe kann den Mückenstich verhindern, die Chemoprophylaxe unterbindet einen Ausbruch von Malaria. Der Arzt entscheidet anhand des Reiselands, welche Medikamente die richtigen sind. Ein Malaria-Ausbruch ist auch mehrere Wochen nach einem Aufenthalt in Afrika möglich und äußert sich häufig durch grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schwächegefühl. In diesem Fall sollte umgehend der Arzt über die Reise informiert werden, denn je eher Malaria behandelt wird, desto größer sind die Heilungsaussichten.
Impfschutz gegen Polio, Tetanus und Diphtherie überprüfen
Für Afrikareisende empfiehlt das Auswärtige Amt gemäß des Robert-Koch-Impfkalenders weiterhin die Standardimpfungen. Vor Reiseantritt sollte jeder seinen Impfschutz für Polio, Tetanus und Diphtherie überprüfen und gegebenenfalls auffrischen lassen. Ebenso werden Reiseimpfungen gegen Hepatitis A empfohlen, bei längeren Afrikareisen sollten sich Urlauber außerdem gegen Hepatitis B und impfen lassen. Die Erreger für Hepatitis A und B lauern in verunreinigtem Wasser oder Nahrungsmitteln und werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Hepatitisimpfungen sind wichtig, wenn Urlauber Touren in weniger erschlossene Afrikaregionen planen; in den touristischen Urlaubsgebieten ist das Ansteckungsrisiko niedrig. Bei Aufenthalten in südafrikanischen Regionen werden zum Teil Typhusimpfungen empfohlen.
Gelbfieber-Impfnachweis bei Einreise aus Risikogebieten
Eine Gelbfieberimpfung ist generell nicht nötig, doch wenn Urlauber über ein Drittland einreisen, das als Risikogebiet gilt, beispielsweise Nairobi, ganz Sambia oder Addis Abeba, muss ein Gelbfieber-Impfnachweis vorgelegt werden. Reisen Urlauber auf direktem Weg aus Europa nach Afrika, wird kein Impfnachweis verlangt. Zwar gibt es immer noch Empfehlungen für Gelbfieberimpfungen, doch in den typischen Urlaubsregionen wie Kenia ist die Erkrankung seit Mitte der 90er-Jahre nicht mehr registriert worden. Gelbfieber wird ebenfalls durch Mücken übertragen, eine Impfung immunisiert für zehn Jahre. Wer unsicher ist, lässt sich am besten von einem Tropenarzt beraten. Unabhängig von einer geplanten Urlaubsreise sollten die Standardimpfungen gegen Polio, Tetanus und Diphtherie spätestens nach zehn Jahren aufgefrischt werden.
Hinweis: Grundsätzlich sollte rechtzeitig vor Antritt einer Reise nach Afrika der Hausarzt oder ein Spezialist befragt werden, welcher Impfschutz aktuell für eine Reise in das Zielland erforderlich ist. Die Gesundheitsgefahren ändern sich durch zum Beispiel Epidemien und so sollte auch der Impfschutz den Erfordernissen angepasst werden.