Antananarivo, auch kurz „Tana“ genannt, ist die größte Stadt und gleichzeitig Hauptstadt von Madagaskar. Da die meisten Touristen am Hauptstadtflughafen ankommen, ist Antananarivo meistens das erste Ziel nach Ankunft und der letzte Stopp vor Abreise. Doch die Hauptstadt ist mehr als nur An- und Abreisepunkt, mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten gibt es hier einiges zu entdecken. Tana ist sicherlich nicht der schönste Ort, doch die Hauptstadt hat Charme, dem man nach kurzer Zeit bereits verfallen ist. Die Mischung aus hektischen Straßenmärkten, der kolonial geprägten Altstadt und die freundlichen Bewohner machen den Reiz der Stadt aus.
Überblick und Wissenswertes
Mit rund 1.816.000 Einwohnern ist Antananarivo ist Hauptstadt und größte Stadt des Landes und Sitz der madagassischen Regierung. Die Stadt liegt auf einer Höhe von 1435 m über den Meeresspiegel im zentralen Bergland Madagaskars.
Der internationale Flughafen ist nur 12 km entfernt und somit ist Tana der Beginn fast jeder Madagaskarreise. Übersetzt heißt Antananarivo “Stadt der Tausend”. Der Name erinnert an die Zeit der Merina, einer malaiischen Minderheit, die zuerst das Hochland und später weite Teile der Insel eroberten. Im 18. Jahrhundert wurde Antananarivo Hauptstadt der Merina-Könige und tausende Soldaten waren hier stationiert. Während der Kolonialzeit bis kurz nach der Unabhängigkeit der Insel führte die Stadt den Namen Tananarive.
Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt
Der alte Holzpalast, der Königspalast Rova zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nach einem Brand 1995 wurde der Palast viele Jahre lang restauriert. Jahrelang war der „Zoma“ der weltgrößte Markt unter freiem Himmel. Immer freitags, „Zoma“ bedeutet Freitag, fand der riesige Markt statt, auf dem es von Obst, Gemüse bis hin zu Kleidern und Elektronik alles zu kaufen gab. Der Markt wurde allerdings so groß und chaotisch, dass die Stadtverwaltung den Markt verbot. Stattdessen entstanden mehrere Märkte, die sich am Rand der Innenstadt verteilen. Im Zentrum gibt es noch einen kleinen Fischmarkt. Auch wenn es den großen Markt nicht mehr gibt, lohnt sich ein Besuch der Märkte, wo es neben Lebensmitteln auch Edelsteine und Handwerksgegenstände erstanden werden können. Denn wo lässt sich besser in die Alltagskultur einer Stadt eintauchen als auf den Wochenmärkten?
Um Antananarivo besser kennenzulernen, lohnt sich ein Bummel durch die Altstadt. Hier beherrschen enge, gewundene Gassen, kleine Ziegelhäuser und kleine Steintreppen das Stadtbild. Das geschäftige Zentrum ist die frühere Prachtstraße Avenue de l’Indépendance, dem Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Hier befinden sich neben dem Bahnhof, den Bushaltestellen, Taxiständen aber auch unzählige Geschäfte und Restaurants.
Die Hauptstadt verfügt über einen Zoo, in dem Lemuren und andere endemische Tierarten besucht werden. Mittlerweile zählt der Zoo zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Insel. Zudem eröffnete 2008 ein Piratenmuseum, dass die Geschichte der Piraten erzählt, die einst die Piratenrepublik Libertalia gründeten.
In der Hauptstadt lohnt es sich in die Geheimnisse der madagassischen Küche einzutauchen. Bei einem Kochkurs oder einem Besuch der zahlreichen erstklassigen Restaurants der Hauptstadt schmeckt man, was die Inselküche so besonders macht. Nach dem Essen locken die Bars mit dem typisch madagassischen Rum Arrangé. Das Kennenlernen einer Nation geht schließlich auch durch den Magen.
Foto Krokodil von Peter Prada