Der Kakamega Regenwald liegt im Westen von Kenia, nördlich der Stadt Kisumu. Er ist das letzte Relikt in Kenia eines einst breiten transkontinentalen Regenwaldgürtels, der Zentralafrika von West nach Ost durchzog. Dieser Dschungel wird auch äquatorialer Guinea-Kongo-Gürtel genannt. Der Regenwald ist eine einzige Ansammlung von Mammutbäumen, alten Gehölz, dichten Farnen und Sträuchern und Geflechten. Ein echter Urwald.
Der Regenwald liegt auf einer Höhe von 1.500 bis 1.600 Metern. Wie im gesamzen Hochland von Kenia herrscht dort gemäßigtes äquatoriales Klima. Die Hauptregenzeit ist zwischen April und Anfang Juni, eine weitere kleine ist im August/September. Für eine Safari und Vogelbeobachtungen im Kagamega Forest National Reserve ist die beste Reisezeit die Periode der Trockenzeit im Januar und Februar. Dann gibt es die besten Bedingungen und die größte Tierdichte an den Trails.
Entstehung des Naturschutzgebietes Kakamega Forest
Der Forest bedeckte vor hundert Jahren noch 240.000 Hektar. Heute umfasst er nur noch 240 Hektar. Der Regenwald ist in den 1930er-Jahren unter Schutz gestellt worden. 44,5 Quadratkilometer davon sind seit 1985 als Kakamega Forest National Reserve als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Heute managen die Organisationen Kenya Forest Service im Süden und Kenya Wildlife Service den Norden des Schutzgebietes. Leider gibt es immer noch verbotenen Einschlag, sodass der Wald jedes Jahr ein Stück kleiner wird.
Safari im Kakamega Forest National Reserve – Flora und Fauna
Der Kakamega Forest ist ein wahrer Hort von endemischen Pflanzen und Tieren. Aber auch darüber hinaus existieren hier viele Arten. 380 Baumarten wie Elgon Teak, Würgefeigen (einige sollen 700 Jahre alt sein) und Wacholderbäume sorgen dafür, dass rund 90 Prozent des Himmels durch Blätter bedeckt sind. Am Boden gibt es unzählige Pflanzen, davon viele Klettergewächse, die abseits der Pfade ein Vorankommen äußerst schwierig machen. Besonders bemerkenswert sind aber die Orchideen, von denen einige nur noch hier zu finden sind.
Von den 360 Vogelarten sind rund zehn Prozent endemisch. Unter anderem können beim Birdwatching Graupapageien, Hornvögel, Nashornvögel, Turakos und Kronenadler beobachtet werden. Außerdem sind allein sieben Affenarten wie die Stummelaffen und verschiedene Meerkatzen anzutreffen. Flughörnchen, Flughunde, Dikdiks, Servale und sogar vereinzelt Leoparden sind ebenfalls heimisch im Regenwald. Darüber hinaus sind hier nahezu alle Schlangenarten Kenias anzutreffen, allerdings jeweils in kleiner Zahl. Die Insektenvielfalt ist ebenfalls einzigartig. Allein etwa 400 Schmetterlingsarten können interessierte Safari-Fans hier finden. Das ist fast die Hälfte aller in Kenia vorkommenden Arten.
Zugang in das Schutzgebiet
Die Natur bietet spektakuläre Gründe für eine Safari durch den Regenwald. Möglich ist dies auf Pfaden. Die Wege sind jedoch selbst mit Allradantrieb schwer zu befahren. Urlauber sollten sich am Nord- oder Südtor einen Führer nehmen. Erreichbar ist das Schutzgebiet über die Straße zwischen Kakamega und Eldoret. Am Buyangu-Nordtor ist eine Forest Station, von der aus Führungen möglich sind. Am Südtor befindet sich das Isecheno Forest Rest House. Von dort aus geht es direkt auf Pfade, die teilweise sogar mit weiterführenden Informationen zur Flora und Fauna beschildert sind. Für Touristen ist das Südtor interessanter, da Sie hier einen größeren Informationsgehalt bei der geführten Wanderung erwarten können. Unterkünfte sind an den Stationen möglich oder in den umliegenden Orten Eldoret, Kakamega und Isecheno. Auf Safari sollten Urlauber festes Schuhwerk (Schlangen!), Kopfschutz, Regenkleidung und Insektenschutz. Obwohl es nicht übermäßig heiß ist, bedingt die hohe Luftfeuchtigkeit einen großen Bedarf an Getränken.
Aktivitäten und Sehenswertes im Kakamega Forest
Neben der einzigartigen Flora und Fauna gibt es einige Highlights im Kakamega Forest und drum herum.
- Lirhanda Hill: Vom Buyangu Gate aus ist es nicht weit bis zum Lirhanda Hill. Dort gibt es einen Aussichtspunkt, der nicht nur einen herrlichen Blick über die Baumkronen, sondern bei gutem Wetter einen Blick bis zum Mount Elgon ermöglicht.
- Buyangu Viewpoint: Ebenfalls nahe am Nordtor liegt der Buyangu Viewpoint. Dieser ermöglicht einen schönen Blick auf den Isiukhu Wasserfall.
- Isiukhu Falls: Dieser malerische Wasserfall liegt in der Nähe des Nordtors und ist ein optisches Highlight mitten Im Regenwald.
- Kisere Forest Reserve: Etwas nördlich vom Wald liegt ein kleines Schutzgebiet, das Kisere Forest Reserve. Neben seltenen Meerkatzen können Besucher dort extrem alte Ölbäume sehen.
- Weeping Stone Of Shinyalu: Beim Ort Kakamega/Shinyalu befindet sich ein kurioses alleinstehendes Steinmonument. Wenn es geregnet hat, bildet es eine kleine Wasserkaskade. Diese hat den Stein über die Jahre gefärbt.
- Traditionelle Stierkämpfe: Ebenfalls in Shinyalu finden regelmäßig traditionelle Stierkämpfe statt. Diese sind völlig anders, als die in Spanien. Denn die Einheimischen lassen zwei Stiere gegeneinander antreten, bis einer gewinnt und den anderen vertreibt. Ein Spektakel, bei dem die Zuschauer auf Hörnern blasen und der Besitzer des Siegers Geld gewinnt.