Die Naturschutzgebiete Botswanas stellen die Safari-Eckpfeiler dar. Reisende können sich für mehrere Stationen innerhalb des Landes entscheiden oder aber sich gezielt ein Gebiet auswählen, in dem sie dann für die Dauer des Aufenthaltes weilen. Ca. 17 % der Landesfläche sind als schützenswerte Naturräume ausgewiesen. Je nach Schutzstufe wird in Nationalparks, Game Reserves und Wildlife Reserves unterschieden. Insgesamt finden sich etwa zwölf bedeutende Naturschutzgebiete unterschiedlicher Kategorien sowie einige kleinere Schutzgebiete.
Nationalparks in Botswana
Der Naturschutz steht in den Nationalparks an oberster Stelle, das bedeutet, in diesen Gebieten ist keine Besiedelung durch den Menschen erlaubt, auch darf das Land in keiner Weise verändert oder genutzt werden. Botswana wartet mit vier Nationalparks auf.
Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Südafrika und Botswana verbindet der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, der 1999 als grenzüberschreitender Nationalpark gegründet wurde und eine Gesamtfläche von 38.000 Quadratkilometer aufweist. Er ist ein wichtiges Schutzgebiet für die Gemsböcke (Oryx-Antilopen). Neben dem schwarzen Kalahari-Löwen sind zahlreiche weitere Wildtiere im Park zu beobachten. Die südafrikanische und die botswanische Seite werden durch den Fluss Nossob geteilt, lediglich Grenzsteine markieren den Übergang. Besonders bekannt ist der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark durch seine roten Dünenfelder.
Chobe Nationalpark
Der Chobe-Nationalpark mit einer Fläche von ca. 11.000 Quadratkilometern besteht seit 1967 und ist der älteste Nationalpark des Landes. Der Park liegt am Chobe River und weist eine gigantische Elefantenpopulation auf, was allerdings nicht ganz unproblematisch für die Ökologie ist. Daneben gilt der Chobe Nationalpark auch als einer der wildreichsten Gebiete in Botswana.
Makgadikgadi-Pans-Nationalpark
Riesige Salzpfannen und traumhafte Weite sind das Kennzeichen des Makgadikgadi-Pans-Nationalparks, der 4.900 Quadratkilometer Fläche einnimmt und mit dem Nxai-Pan-Nationalpark zusammen verwaltet wird. Antilopen, Zebras, Elefanten, Büffel und Flusspferde halten sich je nach Jahreszeit im Park auf.
Nxai-Pan-Nationalpark
Die Asphaltstraße Maun-Nata trennt den Nxai-Pan-Nationalpark vom Makgadikgadi-Pans-Nationalpark. Der 2.600 Quadratmeter große Park wird ebenfalls von großen Salzpfannen durchzogen. Wenn sich die Pfannen in der Regenzeit füllen, versammeln sich zahlreiche Tierarten an den Wasserstellen, generell gilt der Nxai-Pan-Nationalpark als Wild-Durchzugsgebiet zum Boteti-River.
Game und Wildlife Reserves in Botswana
Natur- und Tierschutz werden in den Game Reserves groß geschrieben, allerdings stehen diese Gebiete dem Menschen nutzbar zur Verfügung. Game Reserves können auch eine Sonderstellung aufgrund einer bedeutenden Schutzwirkung haben und werden dann als Wildlife Reserves bezeichnet, wie das beispielsweise beim Moremi Game Reserve der Fall ist, durch das die wildreiche Region des Okavango-Deltas geschützt wird.
Central Kalahari Game Reserve
Das bekannteste und größte Game Reserve in Botswana und gleichzeitig größte Naturschutzgebiet Südafrikas ist das Central Kalahari Game Reserve, das sich über 52.800 Quadratkilometer erstreckt. Die einstige Heimat der San, von denen einige Stammesangehörige auch heute noch in der Umgebung leben, zeigt sich mit eindrucksvoller Savanne und abwechslungsreichem Wildtier- und Vogelbestand.
Weitere Game Reserves
Daneben sind folgende Gebiete als Game Reserve in Botswana ausgewiesen:
- Khutse Game Reserve,
- Gaborone Game Reserve,
- Maun Game Reserve,
- Mashatu Game Reserve,
- Manyelanong Game Reserve,
- Mokolodi Nature Reserve,
- Nata Bird Sanctuary.
Das Moremi Wildreservat im Okavango-Delta
Das größte Binnendelta der Welt liegt in Botswana: Der Fluss Okavango fächert sich in eine Vielzahl von Kanälen, Seen, Sümpfen, Lagunen und kleinen Flussgebieten, die in der Kalahari versickern, auf. So entsteht ein faszinierendes Landschaftsbild, das durch eine üppige Vegetation gekennzeichnet ist. Auch für Tierbeobachtungen ist diese Region prädestiniert. Inmitten des Okavango-Deltas wartet das Moremi-Wildreservat, dessen Fläche von 4.900 Quadratkilometern von einer artenreichen Tierwelt bestimmt wird.
Wissenswerts über die Naturschutzgebiete in Botswana
Botswana bietet für eine Vielzahl von Wildtieren, darunter die Big Five sowie Antilopen, Springböcke, Hyänen, Flamingos, und verschiedenste Vogelarten den idealen Lebensraum. Doch in der Vergangenheit hat insbesondere die Jagd den facettenreichen Bestand gefährdet. Um eine Ausrottung zu vermeiden und sowohl die Tiere als auch die Landschaft zu schützen, wurden die Naturschutzgebiete ins Leben gerufen bzw. erweitert. Darüber hinaus finden sich in etlichen Gebieten Relikte aus der langen Geschichte Botswanas. Sie erzählen von Menschen, Tieren, von der Entwicklung der Landschaft. So ist es durchaus nicht ungewöhnlich, antike Fundstücke auf dem Boden zu entdecken, jedoch dürfen diese nicht mitgenommen werden.
Die Naturschutzgebiete sind ausschließlich über ausgewiesene Eingänge (Gates) zu erreichen, insbesondere in den Eingangszonen an den Grenzen zu Nachbarländern finden sich auch entsprechende Kontrollposten. Generell ist in den Nationalparks und Game/Wildlife Reserves Eintritt zu zahlen. Die Eintrittsgelder erhöhen sich zudem kontinuierlich, was wiederum dem natürlichen Erhalt der Areale zugutekommt, denn Botswana nimmt Abstand vom Massentourismus, da dieser den würdigen Schutz ebenso gefährden könnte.