In Zentralbotswana liegt der Nxai-Pan-Nationalpark, mit einer Fläche von etwa 2.600 Quadratkilometern, der zusammen mit dem Makgadikgadi-Pans-Nationalpark verwaltet wird und nur durch die Asphaltstraße Maun-Nata von diesem getrennt ist. Wie auch beim Makgadikgadi-Pans-Nationalpark prägen große Salzpfannen die Landschaft, die vom einstmals riesigen Binnensee, der sich über Botswana erstreckte, übrig geblieben sind. Ein weiteres Kennzeichen des Parks sind gigantische Schirmakazien. Verschiedene Tierarten können besonders zahlreich während der Regenzeit beobachtet werden, wenn sich Wasserstellen gebildet haben. Für die Mehrzahl der Tiere ist der Park ein Durchzugsgebiet zum Boteti-River, wobei sie auch den Makgadikgadi-Pans-Nationalpark in Herden durchqueren.
Lage und Zugang Nxai-Pan-Nationalpark
Der Nxai-Pan-Nationalpark ist etwa 140 km von Maun entfernt und über die Straße Maun-Nata (A3) zu erreichen. Weitere Anreisemöglichkeiten bestehen über Kasane und Francistown, wobei beide Wege über Nata führen. Zwischen Nata und Maun liegt der Ort Gweta, der auch als wichtige Versorgungsstätte für die Reisenden in Bezug auf Verpflegung und Benzin gilt. Aus den Richtungen Maun bzw. Nata kommend, liegt der Haupteingang des Parks, das New South Gate, direkt an der Straße. Der ursprüngliche Eingang, das Old South Gate, ist über die abzweigende Zufahrt nach ca. 37 Kilometern erreicht.
Geschichtliches: Salzpfannen belegen die wasserreiche Vergangenheit
Kaum vorzustellen, aber in der prähistorischen Geschichte überzog ein riesiger Binnensee die Kalahari-Wüste und große Teile Botswanas. Als Überbleibsel zeigen sich heute die berühmten Makgadikgadi-Pans, zu denen auch die Salzpfannen im Nxai-Pan-Nationalpark gehören. Sie lassen sich grob in die größten Salzpfannen Nxai Pan, Kudiakam Pan sowie Kgama Kgama Pan unterteilen.
In früheren Zeiten diente das Gebiet des Nationalparks der San-Bevölkerung als Lebens- und Jagdraum. In den 1950er Jahren wurde eine Trekking-Route für die Viehherden der im Umland ansässigen Farmer eingerichtet, über die sie ihr Vieh vorbei an zahlreichen Wasserbohrlöchern Richtung Sambia führten. Die Maul- und Klauenseuche, die besonders in den 1960er- und 1970er Jahren zu einem ernsthaften Problem in Botswana wurde, machte Kontrollzäune erforderlich, was somit auch zu einem Trekking-Stopp führte. Nachdem ein Teil von ca. 1.700 Quadratmetern im Bereich der Nxai Pan 1970 erstmals zum Wildreservat erklärt wurde, erfolgte die Einbeziehung der Kudiakam Salzpfanne im Jahre 1992, was auch zur heutigen Flächenausdehnung führte und mit der Ernennung zum Nationalpark einherging.
Seinen Namen hat der Nationalpark aus der Jägertradition der San erhalten. Diese nutzten speziell geformte Metallstangen (Nxai), um Springhasen aus der Erde zu graben.
Die Tiere im Nxai-Pan-Nationalpark
Im Nationalpark sind das ganze Jahr hindurch Giraffen, Löwen, Geparden, Springböcke, Schakale, Impalas, Löffelhunde, Elefanten und Kudus anzutreffen. Die Vogelwelt zeigt sich ebenso abwechslungsreich, vor allen Dingen der Strauß fühlt sich hier wohl. Als beste Zeit für Tierbeobachtungen kann die Regenzeit angesehen werden, denn dann darf der Safari-Freund ganz besondere Momente miterleben. Antilopen und Zebras bringen ihren Nachwuchs zur Welt und halten sich meist in großen Herden im Nxai-Pan-Nationalpark auf. An den Wasserlöchern, die sich durch starken Regen auch zu kleinen Seen ausbilden können, halten sich Flamingos und Pelikane gerne auf.
Landschaft und Pflanzenwelt im Nxai-Pan-Nationalpark
Grassavanne, Salzpfannen, Affenbrotbäume, Schirmakazien und Mopane-Wälder wechseln sich im Nationalpark ab und bieten so auch landschaftlich für Safari-Touristen eine interessante Vielfalt. Wer die besondere Faszination der kargen Wüstenlandschaft, in der sich zahlreiche kleine Salzpfannen aneinanderreihen, erleben will, der ist im südlichen Parkgebiet bestens aufgehoben.
Infos zur Safari im Nxai-Pan-Nationalpark
Eine Safari kann als geführte Tour sowie als Selbstfahrer-Abenteuer mit Allrad-Fahrzeug durchgeführt werden. Von Maun wird der Nxai-Pan-Nationalpark mit dem Flugzeug angesteuert, der Flug dauert etwa 30 Minuten. Eine eher luxuriöse Unterkunft verspricht das Nxai Pan Camp, das sich direkt im Park befindet. Daneben stehen zwei Campingplätze als Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Für ausreichend Verpflegung und Benzin sollte im Vorfeld gesorgt sein, denn im Park selbst finden sich keine Einkaufs- oder Tankmöglichkeiten, ebenso wie Restaurants oder Snackbars nicht vorhanden sind.
In der Regenzeit halten sich die meisten Tiere im Park auf, es grünt und blüht überall, die Landschaft zeigt sich von ihrer schönsten Seite, weshalb als beste Reisezeit für eine Safari auch der Zeitraum November bis März zu nennen ist. Allerdings sollte dann aufgrund der starken Regenfälle damit gerechnet werden, dass verschiedene Wege nicht befahrbar sind. Für erste Safari-Eindrücke eignet sich natürlich auch die Trockenzeit, denn der Park in Botswana ist ganzjährig zu besuchen.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Baines Baobabs
Im Osten des Parks warten die Baines Baobabs, eine Affenbrotbaumgruppe, die ein stattliches Alter von mehr als tausend Jahren vorweisen kann. Sie sind nach dem Maler und Forschungsreisenden Thomas Baines benannt, da er der erste war, der die sagenhafte Naturerscheinung erstmals 1862 auf Leinwand bannte.