Als Regenwald wird ein Wald bezeichnet, der gekennzeichnet durch sein feuchtes Klima ist. Die Niederschlagsmenge beträgt im Jahresmittel meist mehr als 2000 mm bis 4000 mm. Durch sehr unterschiedliche Klimabedingungen werden zwei Arten von Regenwäldern unterschieden. Zum einen jenen in den Tropen, zum Zweiten einen in den gemäßigten Breiten. Eine Unterart zu den beiden genannten Arten bildet der Monsunwald. Obwohl der Regenwald nur drei bis vier Prozent der gesamten Landfläche einnimmt, leben dort mehr als die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten weltweit. Von den drei großen Regenwaldregionen entfallen 60 % auf Amazonien, 22 % auf das Kongobecken in Afrika und 18 % auf Südostasien. Durch massive Abholzung für die Landwirtschaft und Holzgewinnung aber auch für die Gewinnung von Siedlungsgebiet ist der Waldbestand weiter rückläufig. Abgeholzte Regenwälder sind nahezu unwiderruflich verloren.
Definition: Regenwald
Tropische Regenwälder sind immergrüne Wälder. Sie entstanden auf beiden Seiten des Äquators über alle Kontinente. Sie erstrecken sich beiderseits etwa bis etwa zum zehnten Breitengrad. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Vorkommen. Ein tropischer Regenwald wird gekennzeichnet durch ein sehr feuchtes, regenreiches Klima und ein Ökosystem, das in seinen Waldtypen vielfältig ist.
Um ein nicht gerade sehr tiefe Erdreich im Regenwald zu kompensieren, haben sich die Baumriesen etwas besonderes einfallen lassen. Überirdisch haben sie sogenannte Brettwurzeln entwickelt. Diese geben ihnen die notwendige Stabilität. Die Typen des Regenwaldes unterscheiden sich vor allem in einen Tieflandregenwald, welcher bis zu einer Seehöhe von 800 Metern vorkommt und einen bis in cirka 1500 Meter Höhe vorkommenden Bergregenwald. Ab einer Höhe von 2000 Metern bis etwa 3500 Metern wird von einem Nebelwald gesprochen. Die tropische Form des Regenwaldes findet sich auf vielen indonesischen Inseln, dem zentralafrikanischen Kongobecken und dem Amazonasbecken vor. Im Amazonas befindet sich der größte zusammenhängende Regenwald und gleichzeitig mehr als die Hälfte seines kompletten Bestandes.
In den gemäßigten Zonen finden sich Vorkommen vor allem an der nordamerikanischen Westküste, Neuseeland, Tasmanien und Chile. Sie gelten in diesen Zonen als die artenreichsten Lebensräume. Durch das vorherrschende Monsunklima in Asien findet man hier vor allem die Monsunwälder. Die Abwechslung von Regenzeit und Trockenzeit hat zur Folge, dass die Bedienugen im Vergleich zu den Tropen weniger ausgeglichen sind. Dieser Wechsel hat zur Folge, dass die Niederschlagsmenge geringer ist.
Wechselwirkungen eines Regenwaldes
Durch sein großes Blätterdach produzieren heranwachsende Regenwaldbäume sehr viel Sauerstoff. Da die Bäume transpirieren, geben sie Wasser in die Luft ab. Zusammen mit dem ebenfalls verdunstenden Regenwasser bilden sich Wolken am Himmel, die den Regen dann auch wieder über dem Wald ablassen. Mit der morgendlichen Sonne beginnt dieser Prozess, der dann nachmittags als teilweise gewittriger Regen wieder zu Boden fällt. So bildet das Blätterdach sein eigenes Klima. Dieser Regen speist auch gewaltige Flusssysteme wie das des Amazonas und des Flusses Kongo.
Unter den Pflanzen gibt es sogenannte Symbiosen. Die Würgefeige, eine Lianenart, beginnt ihr Leben als Aufsitzerpflanze im Geäst ihres Wirtsbaumes. Sie bildet lange Luftwurzeln, die sich um den Baum bis zum Boden schlingen und darin verankern. Das immer dichter werdende Korsett der Liane schnürt den Baum so weit ein, dass sie ihn sozusagen erwürgt. Durch diesen dichten Bewuchs tragen insbsondere tropische Regenwälder die Bezeichnung Dschungel.
Bromelien sind lichtbedürftige Pflanzen, die in den Kronen der Urwaldbäume gedeihen. Sie dienen zum Beispiel als Kinderstube für Frösche, da ihre Blätter einen Trichter formen. Dieser ist aufgrund der Regenfälle ständig mit Wasser gefüllt. Andere Tiere fühlen sich auch in ihnen wohl. So ist hier im Kleinformat ein eigenes Ökosystem entstanden.
Typische Regenwälder auf dem afrikanischen Kontinent
In Afrika befindet sich die zweitgrößte Regenwaldregion der Erde. Es liegt im Einzugsgebiet des Kongo und umfasst etwa drei Millionen Quadratkilometer. Die Hälfte davon befindet sich in der Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire oder auch Kongo-Kinshasa). Weitere 580.000 Quadratkilometer entfallen auf Angola. Das restliche Gebiet teilen sich die Staaten Gabun, Burundi, Ruanda, Uganda, Togo, Sierra Leone, Nigeria, Madagaskar, Kamerun, Liberia, die Elfenbeinküste, Guinea, Benin, Ghana und der Republik Kongo (auch Kongo-Brazzaville).
Afrikas typische Regenwaldgebiete und deren Unterschiede
Im Grenzgebiet von Uganda, Ruand und der Demokratischen Republik Kongo bildet sich eine besondere Form des Regenwaldes. An den Hängen der Virungavulkane bildet sich ein Nebelwald. Diese Art des Regenwaldes findet sich auch im südwestlichen Uganda. In dieser Waldform finden Berggorillas ihre Heimat. Im Nebelwaldgebiet sind die Temperaturen niederiger als in tiefer gelegen Gebieten. Durch stärkere Schwankungen der Temperatur und der vorhandenen Feuchtigkeit bildet sich der namensgebende Nebel. Dies ist für die Aufsitzerpflanzen vorteilhaft. Sie beziehen aus dem feuchten Nebel ihren Wasserbedarf.
Der klassische Regenwaldtyp ist auch in Afrika der Tieflandregenwald. Regelmäßige Niederschläge in mehr als 9,5 Monaten pro Jahr und kaum temperaturbedingte Schwankungen sind seine Merkmale. Sie sind immergrün. In laubwerfenden Feuchtwälder ist die Niederschlagsmenge etwas geringer. Sie beträgt sieben bis 9,5 Monate pro Jahr. Überschwemmungswälder und Mosaikwälder bilden die restlichen Waldtypen. Die Mosaikwälder bilden hierbei bereits den Übergang zur trockeneren Landschaft.
Kenias Hochland hat für Touristen seine Reize. Die zweimal jährlich vorkommende Regenzeit findet von Ende März bis Mai und von Ende Oktober bis Mitte Dezember statt. Die kälteste Jahreszeit ist die Trockenzeit zwischen Juli und August. Tagsüber erreichen die Temperaturne noch bis 22 Grad, in der Nacht kühlt es aber bis zehn Grad ab. Die wärmste Jahreszeit mit Höchsttemperaturen von 26 Grad liegt in den Monaten Januar und Februar.
Afrikas geschütze Regenwälder
In den vielen Nationalparks, die sich in Afrika befinden, kommen ebenfalls Regenwälder vor. Im Bwindi Impenterable National Park befindet sich ein Nebelwald, in dem Berggorillas vorkommen. Diese kommen auch noch im Mgahinga-Gorilla-Nationalpark vor. Dieser liegt im Dreiländereck der Demokratischen Republik Kongo, Ruanda und Uganda. Der Rwenzori-Mountains-Nationalpark, ein von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernanntes Gebiet, beheimatet ebenfalls einen Regenwald. Der Semliki-Nationalpark umfasst die Ausläufer des Ituri-Regenwaldes.
In der Elfenbeinküste liegt der Nationalpark Banco. Der älteste Nationalpark des Landes (seit 1953) umfasst auch ein geschützes Waldgebiet und ist ein Weltnaturerbe-Gebiet. Der bekannteste Nationalpark ist der Tai. Er umfasst den letzten großen Regenwald Westafrikas. Der Nationalpark Mont Peko liegt in der ökologischen Region des guineischen Regenwaldes.
In der Demokratischen Republik Kongo befindet sich der Kahuzi-Biega Nationalpark. Er ist nach den beiden erloschenen Vulkanen Kahuzi und Biega benannt. 90 % des Gebietes liegen im Tiefland. Im Zentrum des Kogobeckens liegt der Nationalpark Salonga. Dieses größte Reservat im Kongobecken ist nur per Boot erreichbar. Der Virunga Nationalpark ist Afrikas ältester Nationalpark. Er war bereits 1925 ein Teil des Albert-Nationalparks und umfasst 7.835 Quadratkilometer. Bekannt ist er durch sein Vorkommen der Berggorillas. Ein weiteres Weltkulturerbe ist das Okapi-Wildtierreservat. Es liegt im Ituri-Regenwald im Nordosten des Landes unweit der Grenzen zum Südsudan und Uganda. Das Reservat liegt zum Großteil im Tal des Kongoflusses. Die Demokratische Republik Kongo umfasst als einziges Land weltweit drei Menschenaffenarten. Dies sind die Schimpansen, Bonobos und Gorillas. Vereinzelte Nationalparks finden sich in den weiteren Länder, in denen sich der Regenwald verbreitet.