Die Sahara, das Meer ohne Wasser, wie es die arabischen Völker nennen, befindet sich in Nordafrika und reicht von der Atlantikküste im Westen bis zum Roten Meer im Osten sowie vom Mittelmeer im Norden bis zur Sahelzone im Süden. Städte sind in dieser afrikanischen Landschaft praktisch nicht zu finden. Vereinzelt gibt es größere Oasen oder kleinere Städte am Rande der Wüste. Die Sahara ist jedoch nicht, wie viele Menschen glauben, eine Sandwüste. Sie ist nicht einmal die größte Sandwüste. Die Sahara ist vielmehr die größte zusammenhängende Wüstenfläche. Dabei machen Stein- und Geröllwüsten jedoch den größeren Teil der Fläche aus. Bizarre Felsformationen, auf denen zum Teil Steinzeitmalereien zu finden sind, kuriose Fundstücke und weite Sandmeere machen den Reiz der Sahara aus. Und in ihrem Herz die Libysche Wüste, trocken, unberechenbar und immer wieder überraschend.
Sahara – geografische Lage
Dieses riesige, unvorstellbare Gebiet ist somit bis zu 5.500 Kilometer breit und reicht vom Mittelmeer aus bis zu 2.000 Kilometer Richtung Süden. Ihre Gesamtgröße entspricht etwa vier Fünftel der Größe von Europa. Es gibt sogar tatsächlich einen Staat mit dem Namen Sahara, es handelt sich dabei um die Demokratisch-arabische Republik Sahara, auch Westsahara genannt. Das Land ist jedoch von Marokko besetzt und wird außerdem nur von sehr wenigen Staaten dieser Erde anerkannt.
Das Gebiet der Sahara liegt in einem subtropischen Hochdruckgürtel und ist daher eine sogenannte Wendekreiswüste, in die die Sonne ungehindert hineinstrahlen kann, da die absteigenden Luftbewegungen die Wolken auflösen. Der Nil ist der einzige Strom, der diesen trockenen Landstrich durchfließt, den sich die Staaten Algerien, Tunesien, Marokko, Mauretanien, Sudan, Tschad, Niger, Libyen, Mali und Ägypten teilen.
Sahara – geologische Geschichte
Die heutige Sahara war, wie Geologen festgestellt haben, vor vielen Millionen Jahren durchaus fruchtbarer als heute, mehrfach war sie sogar von einem Meer bedeckt. Dazu muss man jedoch mindestens 7 Millionen Jahre zurückgehen, für diesen Zeitraum ist die Wüste nachgewiesen. Während der Feuchtzeiten war die Region eine Savanne. Forscher haben herausgefunden, dass unter dem Erdreich fossiles Grundwasser fließt, welches bis zu eine Million Jahre alt ist. Dieses Grundwasser arbeitet sich langsam aber sicher von Nubien aus pro Jahr bis zu zwei Meter nach Norden. Das sind möglicherweise die Reste des Grundwassers, der sich in einer vergangenen Zeit bildete, in der die Region dicht begrünt und voller Tiere wie heute in Ost- und Südafrika war. Darauf deuten Felsmalereien hin. Vermutlich war die Wüste vor ca. 6.000 eine fruchtbare Savanne.
Sahara – die wachsende Wüste
Insgesamt herrschen extrem lebensfeindliche Bedingungen in der Wüste, tagsüber können die Temperaturen bis zu 58 Grad erreichen und in der Nacht um bis zu 30 Grad fallen, im Winter kann das Thermometer bis auf -10 Grad absacken. Beeinflusst wird dieses heiße Wüstenklima der Sahara maßgeblich vom Winkel des Sonnenstandes, die fast senkrecht auf die Wüste strahlt und so die Verdunstung der ohnehin nahezu fehlenden Feuchtigkeit beschleunigt. Da über die Jahrhunderte die Wüste immer mehr an Vegetation verloren hat, gibt es auch wenig Möglichkeiten, der Verwüstung der Landschaft entgegenzutreten. Im Gegenteil: Der karge Wüstenboden der Sahara und ein den San tragender Wind helfen bei der Verdunstung zusätzlich und beschleunigt die Austrocknung der ganzen Region.
Es ist daher davon auszugehen, dass die Sahara sich in den nächsten Jahrzehnten mehr und mehr ausdehnt. Die südlich gelegene Sahelzone ist im Prinzip der Vorbote dieser Ausdehnung. Ebenfalls greift die Sahara auf die Sinai-Halbinsel über und bildet mit dem langsamen Ausdörren Südspaniens und den Arabischen Wüsten einen gigantisch großen Wüstengürtel, der kaum noch für Ackerbau und Viehzucht zu gewinnen ist. Vereinzelte Versuche einer Begrünung wie in Libyen drohen allein schon deshalb zu scheitern, weil sie das ohnehin schwindende fossile Grundwasser in riesigen Mengen verschwenden und nach derzeitigen Erkenntnissen zu einem weiteren Absinken des Grundwasserspiegels beitragen, der sogar relativ grüne Oasen bedroht. Auch die Begrünung der Sahelzone wird von Experten kritisch betrachtet.
Die Wüste Sahara – heißer Ort voller Schätze
Dennoch ist die Sahara als Rohstofflieferant heiß begehrter Boden. Bekannt sind die Erdöl- und Erdgasfelder, hinzu gibt es allerdings auch noch Vorkommen von Salz, Mangan, Uran, Kupfer, Kohle, Titan, Zinn, Phosphat, Blei und Wolfram.
Bevölkerung in der Sahara
Aufgrund dieser Bedingungen ist die einheimische Wüstenbevölkerung relativ klein. Politisch gesehen sind diese Menschen kaum zu fassen, da sie sich ihrem Volk zugehörig fühlen, aber nicht als Staatsbürger eines Landes, dessen Grenzen durch die Wüste verlaufen. Daher kommt es zu vielen grenzüberschreitenden Wanderungen und zu politischen und gesellschaftlichen Interessen(konflikten). Aufgrund dieser Bedingungen ist die einheimische Wüstenbevölkerung relativ klein. Das zahlenmäßig größte Volk unter ihnen sind die Tuareg, neben Arabern, Berbern und Mauren. 60% der Saharabewohner sind an den Oasen sesshafte Bauern,während 40% als Nomaden zwischen saisonalen Wasserstellen pendeln. Diese verringern sich teilweise, wie auch angrenzende Seen immer mer rversiegen. Der Tschadsee beispielsweise an der Südgrenze der Sahara ist von einer langsamen Austrocknung bedroht.
Die Sahara als Reiseziel
Üblicherweise ist die Sahara kein Reiseziel auf einer Rundreise durch Afrika. Allerdings beinhalten Reisen in die Länder der Sahara fast immer auch einen Wüstenausflug. Solche Wüstenausflüge dauern teilweise mehrere Tage. Auf Kamelen oder im Landrover geht es weit in die Wüste hinein, durch Sand und Geröll hin zu zauberhaft anmutenden Oasen. Zum Teil können dabei auch besondere Landschaftsformationen besucht werden. Im Großen und Ganzen ist es aber die Erfahrung der Wüstenausflüge selbst und der Aufenthalte in den Oasen, die Touristen in die Märchen von 1001 Nacht abtauchen lassen. Für alle Sahara-Reisen gilt: nur mit einem erfahrenen Führer und geeigneter Ausrüstung!