Das kleine Liberia liegt an der Westküste Afrikas am Atlantischen Ozean. Nördich befindet sich Guinea, nordwestlich Sierra-Leone und im Osten die Elfenbeinküste. Seit Ende des Bürgerkriegs 2002 ist das Land um eine Rückkehr zur Normalität bemüht. Dabei könnte der Tourismus eine wichtige Rolle spielen. Die geografischen und klimatischen Verhältnisse laden in jedem Fall zu einer Reise nach Liberia ein. Neben den wunderschönen Stränden entlang des Atlantiks lockt das Landesinnere mit einer unberührten Natur sowie zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten.
Liberia – Ein Land mit wechselhafter Geschichte
1461 kamen die ersten portugiesischen Seefahrer nach Liberia. Dem Land wurde jedoch zunächst keine besondere Bedeutung beigemessen, weshalb es über mehrere Jahrhunderte höchstens von Sklavenjägern aufgesucht wurde. 1922 wurde das Gebiet von einer amerikanischen Gesellschaft, die sich für schwarze Sklaven einsetzte, gekauft. Anschließend wurden hier amerikanische Sklaven angesiedelt, was dem Land seinen Namen gab. Dieser leitet sich aus der lateinischen Bezeichnung für Freiheit ab.
Im Jahre 1847 feierte Liberia seine Unabhängigkeit und Joseph Jenkins wurde zum ersten Präsidenten gewählt. 1926 kam der Firestone Konzern nach Liberia und pachtete knapp die Hälfte des Landes für 99 Jahre. Das Unternehmen gründete hier die größte Kautschukplantage der Welt. 1980 kam es zu einem Militärputsch, welcher sich durch zunehmende Konflikte 1989 zu einem Bürgerkrieg entwickelte. Dieser mit äußerster Brutalität geführte Krieg wurde erst 2003 mit einem Friedensabkommen beendet. Seit diesem Zeitpunkt ist Liberia eine präsidiale Republik, mit einer Präsidentin an der Spitze. Ellen Johnson-Sirleaf ist seit 2006 im Amt und die erste frei gewählte Präsidentin Afrikas.
Sehenswürdigkeiten Liberias
Ausgangspunkt einer Liberia Reise ist die auf einer Halbinsel gelegene Hauptstadt Monrovia. In unmittelbarer Umgebung finden sich zahlreiche schöne Strände. Bei Touristen und einheimischen gleichermaßen beliebt ist der „Elwa“-Strand. Dieser liegt geschützt innerhalb einer Bucht und ist sehr sauber. Weitere schöne Sandstrände befinden sich bei den Hafenstädten Buchanan und Robertsport.
Die Hauptstadt selbst ist leider noch stark vom jahrelangen Bürgerkrieg gezeichnet. Viele Stadtviertel befinden sich derzeit noch im Wiederaufbau. Empfehlenswert ist ein Bummel über den belebten Waterside Market. Hier sorgen zahlreiche Restaurants und Bars für Unterhaltung. In einiger Entfernung zur Hauptstadt befindet sich Firestone, eine der größten Gummiplantagen weltweit.
Zu den größten Sehenswürdigkeiten Liberias gehört der Sapo-Nationalpark im Süden des Landes. Der Park ist das zweitgrößte zusammenhängende Regenwaldgebiet in Westafrika. Während einer Tour können viele seltene Tierarten in freier Wildbahn beobachtet werden. Hierzu gehören einige außergewöhnliche Vogelarten, Affen sowie sieben Antilopenarten. Das absolute Highlight ist jedoch die hier lebende Kolonie von Waldelefanten und Zwergnilpferden.
Klima und beste Reisezeit
Liberia liegt in unmittelbarer Nähe zum Äquator, sodass es das ganze Jahr über gleichmäßig warm und feucht ist. Eine weitere Folge der Lage ist, dass es in Liberia keinen Wechsel der Jahreszeiten gibt. Die Tage sind ganzjährig etwa gleich lang. Es wird morgens gegen 06:00 Uhr hell und abends um sechs schlagartig wieder dunkel.
Während der Regenzeit zwischen Mai und Oktober muss mit sehr starken Niederschlägen gerechnet werden. Die monatliche Regenmenge liegt in diesem Zeitraum bei 700 bis 900 mm. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Niederschlag von Hamburg. Die Trockenzeit dauert in Liberia von November bis April. In dieser Zeit sorgt der trockene Harmattan Wind für eine geringere Luftfeuchtigkeit, was einen Aufenthalt deutlich erträglicher macht. Die Temperaturen bewegen sich das ganze Jahr über konstant um die 25 Grad. Je nach Luftfeuchtigkeit wird das Wetter in Liberia als drückend und schwül wahrgenommen.
Für eine Reise nach Liberia empfiehlt sich die Trockenzeit von November und April. Gegen Ende der Trockenzeit ist die Luftfeuchtigkeit am niedrigsten, was für einen angenehmen Aufenthalt sorgt. Während der Regenzeit kommt das Leben in Liberia oftmals zum Erliegen. Nicht geteerte Straßen sind in diesem Zeitraum kaum passierbar. Reisen sind dann nur noch im Helikopter möglich, was jedoch nur den im Land stationierte UN-Truppen erlaubt ist.
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