Die Kanarische Insel La Gomera ist eine klasssiche Vulkaninsel. Das Eiland ist eine Folge von Stauchungen der afrikanischen Kontinentalplatte mit der des Atlantischen Ozeans. Unter ihnen befindet sich im Erdinneren heißes Magma. Was auch als Kontinentaldrift bezeichnet wird, es zog Ausbrüche nach sich in dessen Folge sich das eruptive Gestein häufte. Mit dem Meeresaustritt an der Wasseroberfläche wurden sie nach und nach zu immer größer werdenden Inseln.
Was bereits vor 36 Mio. Jahren unterirdisch begann, trat vor 20 Mio. Jahren an die Wasseroberfläche. La Gomera ist weder die älteste noch jüngste der Inseln, vor 12 Mio. Jahren trat sie aus dem Ozean hervor. Aktiver Vulkanismus ist auch heute noch auf den geologisch jüngeren Inseln wie El Hierro, Teneriffa und La Palma zu beobachten. Experten rechnen dabei mit Ausbrüchen in Abständen von 20-30 Jahren. Der sich mittig auf La Gomera befindende Caldera (Vulkankrater) des Garajonay bei La Cantera jedoch ist seit Millionen von Jahren vollständig erloschen. La Gomera sieht man bereits aus der Ferne seine Entstehungsgeschichte an. Fast kreisrund erhebt sich das Gestein imposant bis zu 1.487 m in die Höhe.
Geschichte der Kanareninsel La Gomera
Die zu Beginn einheitliche Geschichte um die Kanarischen Inseln ist die der Phönizier, welche vom spanischen Festland aus sich auf machten, den Atlantischen Ozean zu bereisen. Dies geschah um 1100 bis 800 v. Chr. Sie entdeckten und beernteten das Neuland, vor allem die Orchilla-Flechte diente ihnen hierzu als rotes Färbemittel für Textilien, diese machten sie schließlich in ihrer Heimat zu einem wichtigen Handelsgut.
Erste Siedlungen auf La Gomera wurden ab dem 5. Jahrtausend v. Chr. notiert. Diese Steinzeitmenschen bezeichnen wir heute als die Ureinwohner der Kanaren, die Guanchen. Obwohl Europa von der Existenz der Kanaren wusste, die Phönizier schon dort waren, gerieten die Inseln mehr und mehr in Vergessenheit.
Erst Ende des 12. Jahrhunderts, als der Schiffsbau Revolutionen erfuhr, nahmen Händler und Seefahrer die lange Reise auf sich mit dem Ziel, sich zu bereichern an den Rohstoffen der Inseln im fernen Ozean. Gleichzeitig versklavten sie die unterentwickelte Bevölkerung. Im Jahr 1404 kam es zur vollständigen Eroberung La Gomeras durch die Spanier. Der Widerstand der Ureinwohner war groß, dennoch unterlagen sie dem Heer der spanischen Krone endgültig im Jahr 1447. Gebeugt nahmen die Guanchen Kultur und Sprache der Einwanderer an. Es entwickelte sich bis weit ins 18. Jh. ein Feudalismus, der die Spanier zu Grundherren machte und den Ureinwohner La Gomeras zur Hörigkeit zwang. Währenddessen erlebte Spanien den Dreißigjährigen Krieg, die Bourbonen, die Habsburger, die Französische Revolution und den spanischen Unabhängigkeitskrieg 1808–1813. Im 19. Jh. wurden sie Zeuge der ersten Republik, der Restauration und die monarchistische Bewegung des Karlismus. Das 20. Jahrhundert war eine Zeit geprägt von Diktatur und Bürgerkrieg.
Etwa gleichzeitig mit Beginn des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 übernahm in Spanien Francisco Franco die Macht. Unzählige Aufstände und Unruhen folgten. Der General und Diktator führte schließlich im Jahr 1946 die Monarchie im eigenen Land ein. Jedoch ernannte er keinen König. Als er 1975 starb, übernahm der heutige König Juan Carlos die Rolle des ersten Mannes im Staat. Er führte in Spanien die Demokratie ein.