Der Chobe Nationalpark (Chobe Game Reserve) im Norden von Botswana ist einer der interessantesten Parks für eine Safari überhaupt. Denn hier finden sich massenhaft Elefanten, die sogar beim Baden beobachtet werden können.
Der Chobe Nationalpark verfügt über eine Gesamtfläche von etwa 11.000 Quadratkilometern und ist zweitgrößter Nationalpark in Botswana. Er liegt im Norden des Landes, an den Grenzen zu Namibia, Simbabwe und Sambia. Hier leben mehr als 60.000 Elefanten, ungefähr ein Drittel des Gesamtvorkommens dieser Tierart in Botswana. Pirschfahrten und Bootssafaris laden zu aufregenden Abenteuern im gigantischen Park ein, der in verschiedene Gebiete unterteilt wird.
Lage und Zugang Chobe Nationalpark
Im nördlichen Parkgebiet verläuft der Chobe-Fluss, der dem Park auch seinen Namen gegeben hat. Am Fluss befindet sich das Hauptziel für Safari-Touristen, das als Chobe Riverfront bezeichnet wird und ganzjährig zu besuchen ist. Die südwestlichen Parkbereiche definieren sich über die Savuti-Region, die Linyanti-Region bildet den nordwestlichen Zipfel des Chobe-Nationalparks ab. Die Regionen Nogatsaa und Tschinga bestimmen den östlichen Teil. Die Savuti-Region umfasst flächenmäßig etwa die Hälfte des Chobe Nationalparks und schließt die Savuti-Marsch, die Teil der Mababe Depression ist, ein.
Für die Mehrzahl der Safari-Touristen in Botswana ist die Stadt Kasane Ausgangs- und Übernachtungspunkt, denn sie liegt direkt am nordöstlichen Eingangsbereich, dem Sedudu Gate. Weitere Zugänge finden sich mit dem Ngoma Gate, dem Poha Gate, dem Mababe Gate, dem Goa Gate sowie dem Linyanti Gate.
Geschichtliches: Ein Meilenstein in der Unabhängigkeit des Landes
Die Gründung des Parks wird in das Jahr 1967 datiert und legte einen wichtigen Meilenstein im Land, das 1966 seine Unabhängigkeit erlangt hatte. Noch bis in die 1970er-Jahre lebten Stammesangehörige der San und Batawana auf dem heutigen Parkgebiet.
Bereits 1931 erkannte man die Schutzwürdigkeit des Gebietes und erteilte im Jahr 1932 ein Jagdverbot, das sich seinerzeit auf über 30.000 Quadratkilometer im Chobe-Distrikt bezog. 21.000 Quadratkilometer dieser Fläche wurden Ende der 1950er Jahre als Game Reserve ausgewiesen, worauf nach einer weiteren Flächenbegrenzung die Ernennung zum Chobe Game Reserve erfolgte. Mit der offiziellen Erklärung zum Nationalpark 1967 konnte Botswana auch gleich seinen ersten Nationalpark in der Landesgeschichte verzeichnen. In den 1980er Jahren wurde das Parkgebiet wieder ausgedehnt und bietet heute einen natürlichen Lebensraum für die verschiedensten Wildtiere, allen voran die Elefanten. Allerdings hat der große Elefantenbestand auch seine Auswirkungen auf die Gras-Landschaften, die den Herdentieren als Futterquelle dienen. Mitunter wird es eng und einer frisst dem anderen das Gras vor der Nase weg.
Die Tiere im Chobe Nationalpark
Elefanten, soweit das Auge reicht, aber auch Büffelherden, Giraffen, verschiedenste Antilopenarten, Löwen, Geparden, Hyänen, Warzenschweine, Wildhunde, Affen, Steppenzebras, Wasserböcke, Buschböcke, Springböcke, Krokodile, Flusspferde und mehr als 450 Vogelarten werden an der Chobe Riverfront gesichtet. Die Savuti-Marsch ist ebenfalls während der Regenzeit ein beliebter Platz, um große Büffel-, Antilopen-, Zebra- oder Elefantenherden zu beobachten, allerdings können verschiedene Gebiete dann nur mit einem Allradfahrzeug erreicht werden.
Die Elefanten im Chobe Nationalpark
Nirgends sonst können Touristen auf einer Safari in Afrika mehr Elefanten beobachten als im Chobe Nationalpark. Die Dickhäuter streifen im gesamten Park umher und sind besonders gut an den Wasserlöchern zu beobachten. Eine echte Attraktion für eine Fotosafari sind aber die badenden Elefanten. Denn die Riesen haben Spaß daran, in der Dämmerung im Fluss schwimmen zu gehen. Dieses einmalige Spektakel lässt sich besonders gut im Rahmen einer Bootssafari genießen. Dazu stehen nicht nur kleine Boote zur Verfügung. Die Safari-Anbieter haben auch Fahrten mit einem Hausboot im Programm, auf dem gleich genächtigt werden kann. Eine schöne Art, eine Safari im Chobe zu genießen.
Landschaft und Pflanzenwelt im Chobe Nationalpark
Der Chobe Nationalpark zeigt sich je nach Gebiet mit sehr unterschiedlichen Vegetationsseiten. Während die Chobe Riverfront direkt am Fluss eine herrlich „grüne“ Uferlandschaft mit großflächigen Wasserstellen und Mopane-Wäldern bietet, wird die Region südlich und westlich des Flusses von Gras- und Buschsavanne bestimmt, kleinere Salzpfannen durchziehen diese Gebiete. Hier gedeihen auch reizende Wildblumen. Die karge Trockenheit der Savuti-Region bildet einen fantastischen Kontrast und so lässt sich der Chobe Nationalpark durchaus auch in drei Farben beschreiben: Grün, Gelb und Gold, immer begleitet von den Blautönen, die Wasser und Himmel auf der Farbtonskala spielen.
Infos zur Safari im Chobe Nationalpark
In jeder geographischen Richtung um den Park herum und besonders in Kasane, bieten Lodges und Camps in allen erdenklichen Ausstattungsvarianten und verschiedenen Preisklassen die richtige Unterkunft. Da viele Camps und Lodges in direkter Nähe zu den Gates liegen, sind organisierte Safari-Touren in den Park an der Tagesordnung. Beliebt sind auch Bootssafaris und Chobe-Flusskreuzfahrten. Im Park selbst finden sich ebenfalls einige Campingplätze sowie Lodges.
Für Safari-Fans, die gerne in Eigenregie auf Entdeckungstour gehen, werden je nach Jahreszeit und Wegbeschaffenheit Gelände- bzw. Allradfahrzeuge empfohlen. Gerade in der Regenzeit geht ohne ein Allradfahrzeug so gut wie nichts. Trocken- und Regenzeit eignen sich gleichermaßen für Tierbeobachtungen. Der Chobe Nationalpark gehört zu den Malaria-Risikogebieten in Botswana, insbesondere während der Regenzeit, weshalb eine entsprechende Prophylaxe erfolgen sollte.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Linyanti-Sümpfe, Bushman Painting Hill
Die Linyanti-Region wird ebenfalls zum Nationalpark gezählt und bildet den nordwestlichen Teil ab. Der gleichnamige Fluss kennzeichnet dieses Gebiet, in dem die Linyanti-Sümpfe mit hohem Schilf, Papyruspflanzen und reichem Baumbestand einen begehrten Tummelplatz für Flusspferde, Elefanten, Chamäleons darstellen. Die Sümpfe werden mit dem Boot angefahren.
Der Bushman Painting Hill in der Savuti-Region wurde nach den antiken Felsmalereien der Buschmänner, die sich auf dem Berggelände finden, benannt. Der Bushman Hill gehört zur Gruppe der Gubatsa Hills, die mit ihren sieben steilen Kuppen ein extravagantes Highlight in der Landschaft bilden.