Afrika-Rundreise Madagaskar Madagaskar – Urlaub, Reisen, Sehenswürdigkeiten
Madagaskar

Madagaskar – Urlaub, Reisen, Sehenswürdigkeiten

von Redaktion

Madagaskar ist die viertgrößte Insel auf der Welt und hier leben rund 22 Millionen Menschen. Auch aufgrund der Größe der Insel sind hier verschiedene Klimazonen anzutreffen. Man kann die Klimareise im tropischen und heißen Norden beginnen und gelangt über das gemäßigte Klima im Hochland schließlich zu den trockenen und heißen Steppen im Süden und Westen der Insel. Wegen der bis zu zwanzig Meter dicken lateritischen Erdschicht wird Madagaskar auch die „Rote Insel“ genannt und liegt östlich von Afrika im Indischen Ozean, von Afrika durch den 400 Kilometer breiten Kanal von Mosambik getrennt. Insgesamt ist die Insel von beeindruckender Größe und mit über 580.000 qkm so groß, wie die Schweiz, Österreich, Belgien, Holland und Deutschland zusammen. Weitere Nachbarinseln sind die Komoren, La Reunion, Mauritius, Mayotte und etwas weiter die Seychellen.

Madagaskar – spannende Biosphäre

Nationalflagge von MadagaskarDie Insel ist, trotz ihrer Größe und den teilweise widrigen Bedingungen relativ gut erschlossen. Von der zentral gelegenen Hauptstadt Antananarivo aus sind alle wichtigen Zentren und Reiseziele bequem mit dem Flugzeug, Auto oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die rote Insel biete auch heute noch eine Vielfalt an Landschaftsformen, sie ist daher für Geologen mindestens ebenso interessant, wie für Touristen.
Auf dem vom Festland abgeschotteten Eiland finden sich mit verschieden- ste Pflanzen, Tieren, Menschen und Traditionen. Eben diese Vielfalt macht Madagaskar so einzigartig und zum perfekten Ziel für jeden Touristen. Egal ob Strandanlage, Abenteuerurlaub oder Rundreise, in Madagaskar findet jeder ein passendes Angebot.Madagaskar entfernte sich durch plattentecktonische Bewegungen vor circa 150 Millionen Jahren von Afrika und vor geschätzten 90 Millionen Jahren auch von Indien.

Flora und Fauna

Madagaskar: Nur hier gibt es LemurenHeute liegt die Insel ungefähr 400 km vor der afrikanischen Küste. Deswegen machten Flora und Fauna lange Zeit eine völlig isolierte Entwicklung durch. Im tropischen Klima gedeihen Tiere und Pflanzen in schier unendlicher Vielfalt. Die Insel bietet von großen Regen- waldflächen bis hin zur Trockensavanne so gut wie alles. Neben normalen Haustieren wie Hunden und Katzen gibt es auf Madagaskar eine einzigartige Tierwelt zu bestau- nen, die nirgendwo anders auf der Welt so vorkommt; Halbaffen wie Lemuren oder auch Makis genannt und Feuchtnasenaffen, Falanuk oder Bernierenten.
Madagaskar^: gefährdet sind die TenreksLeider sind viele Tierarten durch Besiedlung und Brandrodung vom Aussterben bedroht. In verschiedenen Zoos der Insel können Sie aber dennoch besichtigt werden, ohne dabei ihren Lebensraum zu gefährden. In den Regenwaldgebieten werden auch Tierbeobachtungstouren angeboten, zum Beispiel für Vögel oder Insekten. In der Provinz Fianarantsoa wurden gleich vier große Nationalparks eingerichtet, um den Artenreichtum zu schützen. Ranger und Parkwärter bieten Touren an und informieren gern über Lebensweisen und Gefahren in den Schutzzonen.

Landschaft

Typisch Felsenlandschaft auf MadagaskarDie Landschaft ist ebenso vielfältig wie die Natur. Das Innland be- steht aus einer ausgedehnten Hochebene auf etwa 1.100 m. Die höchste Erhebung ist mit 2876 m der Maromokotro. Auch zu empfehlen: Ein Besuch der Baobab-Allee nahe der Stadt Moron- dawa (siehe Bild rechts). Nach Osten hin fällt das Hochplateau steil ab. Nach Westen ist der Abfall sanfter. Auch die Niederschläge sind zwischen Ost- und Westküste sehr unterschiedlich. Während an der Westküste nur etwa 500 mm pro Jahr gemessen werden, fallen im Ostteil der Insel jährlich etwa 4000 mm.
In geführten Wanderungen lassen sich die verschiedenen Gebiete gut und sicher erkunden. Eine eigenständige Tour ist nur für erfahrene Wanderer und Bergsteiger zu empfehlen. Madagaskar Reisen sind in den meisten Fällen auch Badeferien, denn Fast alle Städte liegen in küstennahen Gebieten. Die größten und wichtigsten sind Antananarivo, Antsirabe, Toamasina, und Fianarantsoa.

Über Madagaskar

Madagaskar: Urlauber faszinieren die KinderIn seiner langen Geschichte war Madagaskar schon immer ein reines Einwanderungsland. Inzwischen leben 18 verschiedene Nationen unterschiedlicher Kulturen auf der Insel friedlich zusammen. Menschen unterschiedlicher Herkunft siedelten im Laufe der Zeit auf der Insel und beeinflussten stetig deren Kultur und Entwicklung. Dies lässt sich auch an der Sprache und den Traditionen der Madegassen ablesen. Die ersten Bewohner Madagaskars wanderten höchstwahrscheinlich aus Südostasien auf die Insel ein.
Stadtimpression ManakapaIn seiner langen Geschichte war Madagaskar schon immer ein reines Einwanderungsland. Inzwischen leben 18 verschiedene Nationen unterschiedlicher Kulturen auf der Insel friedlich zusammen. Menschen unterschiedlicher Herkunft siedelten im Laufe der Zeit auf der Insel und beeinflussten stetig deren Kultur und Entwicklung. Dies lässt sich auch an der Sprache und den Traditionen der Madegassen ablesen. Die ersten Bewohner Madagaskars wanderten höchstwahrscheinlich aus Südostasien auf die Insel ein.

Die ersten Einwohner

Die Madagassen, von denen viele einen Ahnenkult betreiben, glauben heute dass die Vazimba, ein hellhäutiges Volk, die ersten Bewohner der Insel waren. Sie werden als älteste Vorfahren verehrt und einige Stammeskönige führen ihre Abstammung auf dieses Volk zurück. Archäologen gehen davon aus das die Insel zwischen 200 und 500 vor Christus besiedelt wurde, in der Folge bildeten sich zahllose kleine Königreiche.
Dorfbevölkerung auf MadagaskarDie ersten Siedler sollen im Rahmen der so genannten austronesischen Expedition aus Indonesien nach Madagaskar gekommen sein. Hierauf weisen viele Gemeinsamkeiten zwischen der indonesischen und der madegassischen Kultur hin. So hängen auch viele Indonesier dem Ahnenkult an und der Bau von Häusern und Kanus und der Reisanbau in den beiden Kulturen gleichen sich. Der Merina, die Angehörigen des größten Volksstammes auf Madagaskar gleichen den Indonesiern auch äußerlich. Parallel zu den Indonesiern überquerte vermutlich das Volk der afrikanischen Bantu die Straße von Mosambik und wurde auf Madagaskar sesshaft.
Kunst auf madagassischDie Bantu führten die Musikinstrumente Jejolava und Valiha ein, auf ihnen wird noch heute traditionell Musik gespielt. In der Kultur Madagaskars spielt die Musik eine wichtige Rolle, neben den traditionellen Liedern wird auch Jazz, französischer Chanson und Popmusik gespielt, besonders an den Küsten ist die Tanzmusik salegi verbreitet. Auch im traditionellen madagassischen Theater, dem Hira Gasi, spielt die Musik eine wichtige Rolle. Auch der Besitz von Vieh wurde von den Bantu auf die Insel gebracht, er ist besonders im südlichen Madagaskar, das am stärksten afrikanisch geprägt ist, verbreitet. In diesen Gegenden wird der Status einer Familie an der Anzahl ihrer Tiere gemessen. Die ersten historischen Überlieferungen über Madagaskar stammen jedoch aus dem siebten Jahrhundert als die Araber an der Nordwestküste Stützpunkte einrichteten.

Handelsplattform im Mittelalter

Typische Familie auf MadagaskarIm Mittelalter errichteten arabische Seefahrer Handelsorte an der Küste Madagaskars, so gab es vom 10. bis zum 14. Jahrhundert mindestens eine Handelsstadt mit einer Moschee und Gebäuden aus Stein.
Die Araber blieben im Vergleich zu den anderen Volksgruppen eine Minderheit, sie hinterließen aber deutliche Spuren in der Sprache, die Bezeichnungen der Jahreszeiten und der Tage sind arabischen Ursprungs. Die Araber führten auch das patriarchalische Familiensystem ein, das das polynesische System ablöste. Auch Sklavenhändler aus Sansibar kamen im Mittelalter nach Madagaskar und siedelten an der westlichen Küste der Insel.

Von der Pirateninsel zur französischen Kolonie

Im 17. Jahrhundert wurde Madagaskar eine Pirateninsel. Im 18. Jahrhundert wurde Madagaskar unter der Merinda- Monarchie erstmals ein politisch einheitliches Königreich. Ende des 19. Jahrhunderts schafften die Franzosen, die schon vorher ein Protektorat auf Madagaskar besaßen, die Monarchie ab und die Insel wurde endgültig französische Kolonie.

Der Weg zur Unabhängigkeit

Blick auf AntananarivoNach einem Aufstand im Jahre 1947 und verschiedenen Unruhen wurde Madagaskar dann im Jahr 1958 ein unabhängiger Staat innerhalb der französischen Gemeinschaft. 1960 wurde das Land endgültig unabhängig, es nahm eine Verfassung an, ein Präsident wurde gewählt.
In den 1970er und 80er Jahren entwickelte sich Madagaskar zu einem Ein-Parteien-Staat mit sozialistischer Planwirtschaft, die das Land zunehmend in die Armut trieb. Erst 1992 wurde eine neue Verfassung verabschiedet und es gab wieder Wahlen mit mehreren Parteien.
Die Regierungen bemühen sich seit dem um eine Privatisierung der Wirtschaft und um eine Einigung des politisch gespaltenen Landes. Typisch für die madegassische Kultur ist auch das uralte Brettspiel Fanorona, es war schon zur Zeit der Könige bekannt. Trotz der vielen verschiedenen Ethnien die auf Madagaskar zusammen leben hat sich so etwas wie eine gemeinsame Kultur gebildet, die Bräuche sind auf der ganzen Insel gleich, die Menschen sprechen madagassisch und französisch. So gut wie alle Bewohner der Insel, egal welcher Religion sie sind, hängen dem Ahnenkult an.

Rundreise und Urlaub: große Insel, traumhafte Natur

Geschäftsidee auf madagassisch: der Schulbus mit MuskelkraftantriebReisen mal ganz anders: Madagaskar ist ein extravagantes Urlaubsziel, denn dieser im indischen Ozean liegende Inselstaat ist vom Massentourismus bislang noch völlig verschont geblieben. Dennoch ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig in dem ansonsten recht gemütlichen Land. Am meisten zieht es die Franzosen dorthin, was wohl daran liegt dass Madagaskar einst eine fränzösische Kolonie war. Die Zahl der ausländischen Gäste und Urlauber wächst in den letzten Jahren stetig an und das Land erfreut sich immer größerer Beliebtheit, auch bei den Deutschen.
Die Städte sind geprägt von den vielfältigen Traditionen und Einflüssen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen afrikanischer, malaischer und arabischer Herkunft. Die Madagassen sind sehr liebenswürdig und gastfreundlich sowie aufgeschlossen und sehr interessiert an Neuem. Sie begegnen Touristen immer neugierig und sind sehr hilfsbereit. Mit Sprachkenntnissen in madagassich, selbst der sie nur rudimentär sind, kam man schon eine Menge Eindruck machen.
BierlieferungDie Insel ist vor allen Dingen für die naturverbundenen Besucher ein wahres Paradies. Zahlreiche Naturreservate, die auf dem gesamten Eiland zu finden sind, gewähren einen Einblick in die einzigartige Flora und Fauna. In der Nähe von Mahajanga beherbergt ein solches Gebiet Lemure und Vogelarten, die nur in Madagaskar heimisch sind. Diese Region besticht ebenso mit traumhaften Stränden und unzähligen Fischerdörfern, die mit viel Wald umgeben sind.
Spielende Kinder am Strand eines Fischerdorfes
An der Nordspitze Madagaskars befinden sich wunderschöne, idyllisch gelegene Buchten mit interessanten Grotten. Weitere faszinierende Höhlen liegen in der Nähe von Anjohibe. Unweit der Hauptstadt Antanavario befindet sich eine imposante Krokodilfarm, die besichtigt werden kann. Ein äußerst sehenswertes vulkanisches Gebiet mit schönen Wasserfällen, Geysiren und Vulkanseen ist ebenfalls in dieser Umgebung nahe Ampefy vorzufinden.
Aber nicht nur alle Naturverbundenen kommen in Madagaskar auf ihre Kosten, auch kulturell Interessierte werden hier fündig. So kann die Hauptstadt die 12 heiligen Hügel vorweisen, auf denen ehemals das Merina-Königtum errichtet wurde. Der Hügel namens Ambohimanga besticht mit einem Museum, das historische Fundstücke ausstellt und hat das königliche Schwimmbecken im Angebot. Andere Hügel beherbergen verschiedene Grabstätten und zeugen von einer längst vergangenen Zeit.

Sport und Freizeitgestaltung

Herrliche Wasserfälle in einer idyllischen LandschaftWer lieber einen aktiven Urlaub verbringen möchte, wird auch in Bezug auf sportliche Aktivitäten nicht enttäuscht. Radeln, Wandern oder Trekking, alles ist machbar und die atemberaubende Unterwasserwelt ist ein wahres Taucherparadies. Für vielfältigen Sport wird sowohl im Wasser, als auch an Land gesorgt. Allein die überwältigende Vielfalt an blühender Natur gepaart mit urwüchsiger Wildnis verspricht einen abwechslungsreichen Aufenthalt. Kleinere in unmittelbarer Nähe befindliche Inseln, wie zum Beispiel Nosy Be oder die Pirateninsel Nosy Boraha sind ebenfalls beliebte Ausflugsziele für die Besucher Madagaskars. Herrliche Korallenriffe, traumhafte Strände und eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten laden zum Verweilen ein.

Strände

Romantische Abendspaziergänge am StrandNaturlich verfügt eine Insel auch über Strände und Badegelegenheiten. Ein besonderes Erlebnis sind die beiden Badeinseln St. Marie und Nosy Be. Strände wie aus einem Trau: Einsame Buchten umrahmt von paradiesisch anmutenden Kokospalmen sind die idealen Orte um ausgiebig zu Entspannen und sich vom meist allzu hektischen Alltag zu erholen.

Wetterinfos: Klima und Temperaturen auf Madagaskar

Dämmerung am madagassischen StrandWie sind wo das Wetter und die Temperaturen auf Madagaskar? In Madagaskar herrscht vorwiegend tropisches Klima, wobei die Insel von verschiedenen Klimazonen durchzogen ist. Vom Osten der Insel in Richtung Südwesten nehmen die Niederschlagsmengen kontinuierlich ab. An der Ostküste fallen bis zu 4.000 mm Niederschläge pro Jahr. An der Westküste Madagaskars sind es nur noch um die 500 mm Niederschlag jährlich. Von April bis Oktober herrscht Winter mit durchschnittlichen Temperaturen von 22 bis 25°C, ab November bis März dann die Sommerzeit, in der Durchschnittstemperaturen von 26 bis 29°C an den Küsten und ca. 20 bis 22°C in den Höhenlagen zu erwarten sind. Die jährliche Durchschnittstemperatur auf der Insel beträgt 25°C.
Die höchsten Temperaturen sind hierbei, wie schon erwähnt, an den Küsten zu finden, während im Landesinneren und in den Hochlagen die Temperaturen gelegentlich auf den Gefrierpunkt sinken können.
Madagaskar: Typischer TransportVon Januar bis April herrscht auf Madagaskar die Regenzeit. Zu dieser Zeit besteht auch erhöhte Zyklongefahr. Im Hochland herrschen Temperaturen von 28 bis 30°C. Vom Winterbeginn, nämlich April und bis in den Juni ist das Klima auf Madagaskar dann trocken und warm. Von Juni bis August sinken die Temperaturen wieder auf Durchschnittswerte von 18 – 20°C, im Süden der Insel liegen die Werte bei durchschnittlich 23°C. Der September und Oktober bieten wieder angenehme und warme Temperaturen.
Ende Oktober beginnen die ersten ergiebigen Regenfälle und ab Dezember beginnt dann die Regenzeit mit einer entsprechenden Zyklongefahr auf der Insel.

Ideale Reisezeit nach Madagaskar

Hochland in MadagaskarDie beste Reisezeit ist von April bis Oktober, da die Sommerzeit für Mitteleuropäer aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nur schwer verträglich ist. Bei einer Reise nach Madagaskar sollte man auf jeden Fall für die Abendstunden, in denen es empfindlich kühl werden kann, einen Pullover und feste Schuhe im Reisegepäck haben.

Verkehr auf Madagaskar

Madagaskar: Ungewohntes VerkehrsschildDie wichtigsten Zentren der Insel sind allesamt untereinander mit einer akzeptablen Infrastruktur verbunden, dennoch bleibt in diesem Bereich noch viel zu tun. So ist das 30.000 Kilometer lange Straßennetz nur teilweise asphaltiert und lässt viele Wünsche offen. Einige Orte im südlichen und nördlichen Hochland werden durch ein Schmalspureisenbahnnetz von insgesamt 870 km Länge miteinander verbunden, wobei hier die weltweit letzten Michelines zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um Personentransportwagen, die auf Gummireifen über das Schienennetz rollen.
Fotos von Peter Prada: Kinder, Felsenlandschaft, Manakapa, Dorfbevölkerung, Kunst, Familie, Antananarivo, „Schulbus“, Bierlieferung, Kinder am Strand, Wasserfall, Abendspaziergang, Dämmerung, Transport, Hochland, Verkehrsschild
 

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