In den tropischen und subtropischen Ländern der Welt zählt die Infektionskrankheit Malaria zu den Krankheiten mit den meisten Todesopfern. Afrika gehört zu den besonders gefährdeten Kontinenten. Deshalb ist es für Menschen auf einer kommenden Afrika-Rundreise wichtig, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigten. Hier finden Sie alles Wissenswerte über die meldepflichtige Tropenkrankheit.
Malaria Verbreitung in Afrika
Die tropische Infektionskrankheit Malaria ist besonders gravierend in Subsahara-Afrika (Schwarzafrika) verbreitet und belegt laut Statistiken hier den dritten Platz der Todesursachen. Kinder und schwangere Frauen rangieren dabei unter den Infizierten ganz oben auf der Liste. Weitere afrikanische Länder mit Malariavorkommen, in denen die Übertragungsrate aber in den letzten Jahren gesenkt werden konnte, sind
Generell ist in Ostafrika, Westafrika und Zentralafrika ein Malaria-Risiko gegeben.
Für Touristen, die in diese Länder reisen möchten, wird eine Malaria-Prophylaxe dringend empfohlen. Bereits vor der Buchung einer Reise in ein afrikanisches Land (besonders Ostafrika, Westafrika, Zentralafrika) sollten die Gesundheitsinformationen des Auswärtigen Amtes bezüglich der Malaria-Erkrankung und des Risikos abgerufen werden, um Prophylaxe-Maßnahmen frühzeitig und somit wirksam einleiten zu können.
Ursprung der Krankheit
Malaria wird auch als Sumpffieber bezeichnet, da die Krankheit besonders in Sumpfgebieten und feuchtwarmen Regionen auftritt. Der Name rührt vom lateinischen Ausdruck mala aria, was „schlechte Luft“ bedeutet, her. Früher ging man in der Tat davon aus, dass die Krankheit durch die schlechte Luft, die aus den Sümpfen aufsteigt, entsteht. Die eigentliche Ursache, der Stich einer infizierten Anopheles-Mücke, wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt. Heute beschränkt sich die Krankheit nicht mehr nur auf Sumpfgebiete, auch Ballungsräume wie Slums und Regionen mit hohen Temperaturen sind im Hinblick auf das Vorkommen der Anopheles-Mücke von Bedeutung.
Erreger und Übertragung von Malaria
Einzellige Parasiten der Gattung Plasmodien sind die Erreger der Tropenkrankheit Malaria. Dabei wird auch in unterschiedliche Plasmodienarten in Bezug auf die Schwere der Malaria-Krankheit unterschieden. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den Stich einer weiblichen Anopheles-Mücke, die bereits mit Plasmodien infiziert ist. Zu den gefährlichen Plasmodienarten, die verschiedene Malariaformen auslösen können, zählen:
- Plasmodium falciparum (Malaria tropica),
- Plasmodium vivax (Malaria tertiana),
- Plasmodium ovale (Malaria tertiana),
- Plasmodium malariae (Malaria quertana).
Plasmodien sind tückisch, sie nutzen den Menschen als Zwischenwirten. Bei einer Übertragung durch die Stechmücke gelangen mehrere hundert Erreger als so genannte Sporozoiten in die Leber, wo sie sich vermehren und dann in den Blutkreislauf übergehen. Während dieser Phase machen die Sporozoiten Veränderungen durch. So wird ein Teil von ihnen als Merozoiten bis zum nächsten Stich einer weiblichen Anopheles-Mücke sozusagen zurückbehalten, die dann in den Darm der Mücke gelangen und dort befruchtet werden. So können durch Zellteilungen mehrere tausend neue Sporozoiten entstehen, welche über den Speichel der Mücke bei einem Stich wieder abgeben werden.
Im menschlichen Körper richten die Erreger besonderen Schaden in den roten Blutkörperchen an, da diese dadurch verfallen und zerklumpen, was zu Beeinträchtigungen und auch lebensgefährlichen Symptomen führen kann. Die Inkubationszeit, also der Zeitraum vom Stich bis zu den ersten Symptomen, beträgt zwischen einer Woche und mehreren Monaten.
Symptome, Krankheitsverlauf, Diagnose
Das plötzliche Auftreten von hohem Fieber ist das bezeichnende Symptom, wobei sich hier je nach Form auch Schübe in unterschiedlichen Zeiträumen zeigen, was besonders für die Diagnose von großer Bedeutung ist. Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Schweißausbrüche und Durchfall sind weitere Merkmale einer Malaria-Infektion. Da diese Symptome auch bei anderen Krankheiten wie Erkältung und Grippe oder Infektionen der Atemwege und des Magen-Darmtraktes auftreten, ist eine genaue Abgrenzung im frühen Stadium nicht selten äußerst schwierig.
Die schwerste Form ist die Malaria tropica. Hier kann, muss es aber nicht zu Fieber kommen, was diese Krankheit besonders tückisch macht. Im Verlauf können Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit und Krampfanfälle auftreten. In schlimmen Fällen fällt der Infizierte ins Koma. Weiterhin werden auch Anämien, Nierenversagen, Milzvergrößerungen und Lungenprobleme beobachtet.
Die Diagnose lässt sich über eine Blutuntersuchung stellen. Dabei wird zuerst der so genannte Dicke Tropfen analysiert, der Aufschluss gibt, ob Malaria vorliegt. Der dünne Blutausstrich ermöglicht die Diagnose der spezifischen Malaria-Form. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, besondere Schnelltests zur Erkennung einzusetzen.
Behandlung
Die Tropenkrankheit wird mit Medikamenten behandelt. Die Behandlung erfolgt meist unter stationärer Aufsicht. Die Art des Medikamentes richtet sich nach der Form und patientenspezifischen Merkmalen. In der Praxis werden z.B. Atovaquon-Proguanil, Mefloquin, Artemether-Lumefantrin, Chloroquin, Dihydroartemisinin-Piperaquin, Chinin, Artesunat eingesetzt. Zusätzlich können schmerz- und fiebersenkende Mittel zur Anwendung kommen.
Prophylaxe für Reisende
Die Malaria-Prophylaxe ist für Reisende in risikoreiche Afrika-Länder unverzichtbar. Da eine Immunisierung mangels Impfstoffen nicht möglich ist, kommen auch hier zur Vorsorge Medikamente in Frage. Der Tropenmediziner ist die richtige Anlaufstelle, er berät und verordnet individuell und unter Berücksichtigung von Vorerkrankungen und Medikamentenunverträglichkeiten.
Im Land selbst hat der umfangreiche Mückenschutz die allerhöchste Priorität. Moskitonetze und Fliegengitter sind profunde Schutzmaßnahmen in Schlafräumen. Generell sollten die Räume, in denen sich der Urlauber aufhält, über eine Klimaanlage verfügen. Auch bei heißen Temperaturen ist bedeckende Kleidung gerade auf Exkursionen in feuchtwarme und dicht bewachsene Gebiete dringend angeraten. Haut und Kleidung sollten zudem mit speziellen Abwehrpräparten gegen Insekten behandelt werden.
Hinweis: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung durch einen kompetenten Mediziner. Suchen Sie bei Verdacht auf die Krankheit sowie für individuelle Prophylaxe-Gespräche einen Arzt auf.