Millionen von Flamingos, dazu Giraffen, Löwen und eine Vielzahl weiterer einheimischer Tiere: Der Nakuru-Nationalpark in Kenia gehört bei Weitem nicht zu den größten seiner Art. Dafür verfügt er über eine Artenvielfalt, die weltweit einzigartig ist. Inzwischen ist das ökologische Gleichgewicht jedoch immer mehr gefährdet.
Etwa 160 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt liegt der Nakurusee. Um ihn herum hat sich der kleinste aber beliebteste Nationalpark angesiedelt, inmitten des Rift Valley, dem Großen Afrikanischen Grabenbruch. Hier gedeihen abwechslungsreiche Landschaften und es können viele Tierarten beobachtet werden. Seit 2011 ist der Lake Nakuru auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes.
Lake Nakuru – eine einmalige Idylle
Am schönsten ist es am Nakurusee früh am Morgen, wenn über den Naishi Hills die Sonne aufgeht. Dann mischt sich die Wärme des anbrechenden Tages mit der nächtlichen Frische, grüne Akazienfelder schimmern am Horizont. Flach wie ein Tischtuch liegt der See, das kleinste Paradies Kenias, vor dem Betrachter.
Heimat der Flamingos
Der große Nakuru-Nationalpark ist nur 188 Quadratkilometer groß, ein Naturparadies und lieg zwei Autostunden von Nairobi entfern. Der See ist nur maximal vier Meter tief und für seine riesigen Flamingoschwärme bekannt, je nach Wasserstand schwankt der Bestand zwischen einigen Tausend und 1,5 Millionen.
Die Flamingos sind jedoch bei Weitem nicht die einzige Attraktion des Parks, der auf einer Safari besucht werden kann. Hin und wieder trifft man die riesigen Breitmaulnashörner, die friedlich im morgendlichen Sonnenlicht herumstehen und es sich gut gehen lassen. Mehr als sechzig von ihnen wurden in den letzten Jahren aus allen Teilen des Landes in den Park umgesiedelt, damit sie vor den Wilderern geschützt sind. Hier am Nakurusee sind sie sicher, der Park ist vollständig eingezäunt. Ranger der Naturschutzbehörde kontrollieren regelmäßig den Bestand der Tiere sowie den Zustand des Zauns. Es gibt nicht viele Orte in Afrika, wo man Nashörner in solcher Nähe beobachten kann – ideal für eine Kenia-Safari!
Eine afrikanische Tiervielfalt findet am Nakuru-See ihre Heimat
Gazellen, Antilopen, Wasserböcke, Zebras, Büffel, Nashörner, mehr als 50 verschiedene Säugetierarten haben im Nakuru-Nationalpark in Kenia ihre Heimat gefunden. 1977 wurden aus dem damals vom Bürgerkrieg heimgesuchten Uganda einige der äußerst seltenen Rothschild-Giraffen hier angesiedelt. Inzwischen haben sie sich derart vermehrt, dass man einige wieder nach Uganda ausgewildert hat.
Zusätzlich ist der Nakuru-Nationalpark inzwischen Heimat für mehr als 450 verschiedene Vogelarten. Aus der ganzen Welt reisen Ornithologen an, um hier über die verschiedenen Wasservögel wie Kormorane, Pelikane, Reihe und viele andere ihre Beobachtungen zu machen. Afrikanische Buntbarsche wurden in dem See angesiedelt, da ursprünglich gar keine Fische beheimatet waren. Diese Barsche lockt nun viele Wasservögel wie Komorane oder Pelikane an.
Gestörtes Gleichgewicht am Lake Nakuru
Durch die jahreszeitlich bedingten enormen Schwankungen im Wasserspiegel gerät allmählich das ökologische Gleichgewicht des Nakurusees in Gefahr. Zum Ende der Trockenzeiten im September und März kann es vorkommen, dass der See nahezu austrocknet. Die Flamingos wechseln dann zu anderen Seen in der näheren und weiteren Umgebung.