Ugandas jüngere Geschichte beginnt 1962. Damals vom Vereinigten Königreich in die Unabhängigkeit entlassen, wurde der Staat bis 1986 von Milton Obote und Idi Amin totalitär regiert, wobei Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung waren und bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten. Das Ganze wurde begleitet von einem rasanten wirtschaftlichen Niedergang, der das Land an den Rand der Armut brachte. Während für die nördlichen Provinzen immer noch Reisewarnungen gelten, herrscht im Süden des Landes inzwischen wieder reger Tourismus.
Grenzen von Uganda
Der Binnenstaat Uganda liegt in Ostafrika und grenzt an:
Wobei die Grenzen zu Tansania und Kenia teilweise durch den Victoriasee verlaufen. Die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo ist umstritten. Sie verläuft am Albertsee, wo es einen zum Teil bewaffneten Kampf und die dortigen Erdölvokommen gibt. Auch der Eduardsee liegt an der Grenze beider Staaten.
Das Land ist in Deutschland für seine jüngste Geschichte mit Idi Amin und dem Uganda-Tansania-Krieg bekannt. Jedoch hat sich in den letzten Jahren der Tourismus deutlich entwickelt und bietet unberührte Naturlandschaften mit vielen einzigartigen Tieren und Pflanzen. Höhepunkt einer Reise nach Uganda ist eine Safari zu den Berggorillas im Biwindi-Nationalpark.
Hauptstadt des 241.000 Quadratkilometer großen Landes Uganda ist Kampala. Im Staat leben rund 35 Millionen Menschen, davon rund 1,5 Millionen in der Hauptstadt. Amtssprachen sind Swahili, Englisch und Luganda.
Flagge von Uganda
Anlässlich der Unabhängigkeit wurde die Flagge Ugandas 1962 eingeführt und zeigt sechs waagerechte Streifen in Schwarz, Gelb und Rot. In der Mitte befindet sich eine weiße Scheibe mit einem Kronenkranich. Es handelt sich dabei um die Farben der Partei, die Uganda seinerzeit in die Unabhängigkeit geführt hat. Dabei steht Rot für die Brüderlichkeit aller Menschen, Gelb für die Sonne und Schwarz für Afrika und deren Bewohner. Der Kronenkranich stammt noch aus der Kolonialzeit und findet sich seit 1914 auf der Flagge Ugandas wieder.
Uganda – Geschichte des ostafrikanischen Landes
In Uganda sind vor allem Bantustämme ansässig. Diese lebten dort in Königreichen gegliedert über Jahrhunderte neben Nomadenvölkern der Niloten im Norden. Mit der Kolonialisierung Afrikas fiel Uganda unter Kontrolle des Vereinigten Königreiches. In dieser Zeit entstanden unter anderem die Plantagenwirtschaft mit Baumwolle und Kaffee sowie die Ugandabahn, die von Kenia (Mombasa und Nairobi) bis zur Hauptstadt Kampala führt.
Am 9.10.1962 gründete sich das unabhängige Uganda. Die Freude über die Freiheit von der britischen Krone dauerte nur kurz, denn schon bald kam es zu blutigen Bürgerkriegen. 1966 wurde Milton Obote Premierminister und schuf einen sozialistischen Staat. Bei einem Militärputsch kam 1971 Idi Amin an die Macht.
Uganda – die Zeit von Idi Amin
Die Herrschaft von Idi Amin war grausam und folgenschwer für das Land. In die Verantwortung des Despoten fallen die Ermordung von mehr als 300.000 Menschen der Opposition, von Zuwanderern aus Asien und anderen Volksgruppen. Ebenso wurden Zuwanderer ausgewiesen.
1978 überfiel Idi Amin das Nachbarland Tansania. Das stellt den Endpunkt seiner Herrschaft dar, denn mit Unterstützung ugandischer Rebellen schlug Tansania den Angriff zurück und eroberte die Hauptstadt Kampala. Es kam zu freien Wahlen, die zunächst wieder Milton Obote gewann. Er ließ jedoch wieder Oppositionelle töten, weshalb es zum offenen Bürgerkrieg kam, bei dem sich die Rebellen von Yoweri Kaguta Museveni durchsetzten.
Bis Anfang des 21. Jahrhunderts dauerte außerdem ein Bürgerkrieg im Norden des Landes, bei dem Rebellen aus dem Südsudan immer wieder Uganda angriffen. Inzwischen herrscht ein fragiler Waffenstillstand.
Uganda – Klima und Wetter
Uganda liegt am Äquator. Das verschafft dem Land ein von den Jahreszeiten unabhängiges Temperaturgefüge. Am Ufer des Viktoriasees und in niederen Lagen ist das Klima tropisch-schwül. Im Norden des Landes herrscht ein wüstenähnliches Klima. In den Höhen des Ruwenzorigebirges gibt es sogar Gletscher.
Die Temperaturen im Land liegen meistens zwischen 25 und 30°C tagsüber und nachts knapp unter 20 °C. Die große Regenzeit liegt um den April herum und bringt dem Boden ausgiebig Wasser, im Norden bleibt der Regen allerdings kaum spürbar. Die zweite Regenzeit um September herum ist etwas kleiner und bleibt in den letzten Jahren häufiger aus.
Uganda – unberührte Natur
Uganda ist reich an Natur. Der Nil durchfließt das Land, der Viktoriasee grenzt an und die Gebirgszüge des Ruwenzori mit den über 5.000 Meter hohen Gipfeln bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Große Grabenseen wie der Albertsee, der Edwardsee und der Kiogasee sind nicht nur touristisch interessant, sondern bieten der Bevölkerung eine Nahrungsgrundlage. Höchster Berg ist der Mount Stanley (Magherita Peak), der mit 5.110 Metern Höhe den Gipfel des Ruwenzori-Gebirges bildet.
In Uganda treffen sich der tropische Regenwald Zentralafrikas und die Savannen von Ostafrika sowie die Seen und das Gebirge mitsamt des Nilverlaufs. Dadurch entsteht eine große Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Besonders interessant sind Baumlöwen, Schimpansen und Waldelefanten sowie die vom Aussterben bedrohten Berggorillas. Auch das Wappentier von Uganda ist hier heimisch: der Kronenkranich. Nur noch in diesem, Land zu finden ist der seltene Uganda-Kob, eine Antilopenart.
Reisen nach Uganda
Uganda Rundreisen liegen im trend obwohl Reisen in Ugada beschwerlich ist. In der Hauptstadt Kampala angekommen, geht es über kleine Inlandsflugrouten oder wenig befestigte Pisten zu den kleineren Städten an den Grenzen der Nationalparks.
Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt Kampala
Kampala selbst hat wenig zu bieten. Hier stechen Sehenswürdigkeiten heraus, bei denen es sich um religiöse Bauten aller Glaubensrichtungen handelt:
- Die Gaddafi-National-Moschee,
- die Kibuli-Moschee,
- die Rubaga-Kathedrale,
- Namirembe-Kathedrale,
- Tempel der Sikh und Hindu.
Spannend ist ein Besuch der Kasubi Tombs. Dabei handelt es sich um Grabmale der Könige von Buganda. Leider ist bei einem Brand der Hauptteil der Anlage verwüstet worden.
Safari in Ugandas Nationalparks
Eine Safari in Uganda ist noch immer ein Abenteuer. Schlechte Pisten, wilde Tiere, wenige Lodges sind die Rahmenbedingungen, um die Wildnis auf einer Pirschfahrt zu entdecken. Das Hauptproblem ist, dass die meisten Schutzgebiete sehr weit abseits der Hauptstadt liegen und dadurch schlecht erreichbar sind.
Unter diesen Umständen besonders gute Möglichkeiten zu einer Safari bieten der Murchison Falls Nationalpark, der Queen Elizabeth Nationalpark, der Kibale Nationalpark und der Biwindi Nationalpark.
Safari im Queen-Elizabeth-Nationalpark in Uganda
Der knapp 2.000 Quadratkilometer große Queen-Elisabeth-Nationalpark liegt im Südwesten des Landes. Er grenzt an die Virunga-Vulkane, den Edwardsee und den Georgesee sowie das Ruwenzori-Gebirge. Auf einer Safari kommen hier vor allem Vogelfreunde auf ihre Kosten. Zwar gibt es jede Menge Affen, Antilopen sowie Elefanten und Baumlöwen, aber an den Flussufern und Seen sind vor allem Vögel zu beobachten. Neben dem Kronenkranich und verschiedenen Geierarten sind es vor allem bunt gefiederte Eisvögel, die unter den 600 Vogelarten ein gutes Kameramotiv abgeben. Zu den Großvögeln gehören außerdem Pelikane und Flamingos. Zwischen den beiden Seen kann die Natur auf einem Kanu bewundert werden, allerdings gilt es, auf Flusspferde aufzupassen. Höhepunkt des Parks ist aber ein Foto einer Rothschildgiraffe, die hier Uganda-Giraffe heißt.
Safari im Kibale-Nationalpark in Uganda
Der Kibale-Nationalpark ist ein Aushängeschild für den Tourismus in Uganda. Denn der Park war samt der darin lebenden Tiere bereits von der Abholzung bedroht. Heute bildet der dichte Kibale-Wald die Heimat von vielen Affenarten wie Mantelaffen, Columbus-Affen und vor allem Schimpansen.
Kibale-Nationalpark liegt im Westen von Uganda zwischen dem Albert- und dem Edwardsee. Seine Größe beträgt knapp 780 Quadratkilometer. Der Park ist eines der beliebtesten Schutzgebiete der Touristen im Land. Daher hat sich um den Kibale-Nationalpark eine relativ gute Infrastruktur entwickelt.
Eine Safari führt jedoch nicht per Jeep als Pirschfahrt durch das Gebiet. Vielmehr führen erfahrene Ranger die Touristen auf ausgewählten Pfaden durch den Wald. Mit etwas Glück gibt es dann nicht nur Affen zu sehen, sondern auch Waldelefanten.
Safari im Murchison Falls Nationalpark
Nordöstlich des Albertsees liegt der Murchison Falls Nationalpark. Das größte Schutzgebiet Ugandas umfasst knapp 4.000 Quadratkilometer und bietet Chancen für eine klassische Safari. Per Pirschfahrt geht es in eine savannenähnliche Region, in der Löwen, Elefanten, Büffel, die Uganda-Giraffe und Antilopen zu sehen sind. Hier ist eine Safari möglich, wie sie für Ostafrika typisch ist. Höhepunkt im Park ist eine Bootssafari auf dem Nil bis zu den Murchison Falls, die dem Nationalpark ihren Namen geben.
Safari zu den Berggorillas im Biwindi Nationalpark
Das touristische Highlight das Landes ist der Biwindi Nationalpark. Hier lebt eine der letzten Gruppen von Berggorillas. Der Nationalpark liegt im äußersten Südwesten von Uganda und umfasst ein Bergwaldgebiet von etwas mehr als 330 Quadratkilometern. Touristen müssen einen Führer suchen, der sie durch den Park geleitet. Ziel der Safari sind die Berggorillas, von denen kaum noch welche existieren. Die Menschenaffen werden allerdings streng geschützt. Denn die Regierung von Uganda hat erkannt, dass sie durch den Tourismus Geld bringen. Daher sind die Zugänge zum Park streng reglementiert.
Neben den Berggorillas, die den Höhepunkt jeder Reise nach Uganda darstellen, sind im Park viele weitere Affenarten auf einer Safari zu beobachten. Dazu gehören Schimpansen und Mantelaffen: Außerdem leben im Regenwald des Biwindi Nationalparks verschiedene Antilopenarten und Elefanten.
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